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Buchhandelstüten – Die Sammlung von Mark Lehmstedt

Ob aus Papier, Plastik oder Leinen, fabrikneu oder gebraucht, schön oder hässlich: Buchtüten sind Zeugnisse einer literarischen Kultur, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend in Bedrängnis geraten sind. Was andere achtlos entsorgt und selbst die Hersteller niemals aufbewahrt haben, ist für eine Archäologie der Gegenwart von großem Interesse. Die Buchtüten erinnern an längst verschollene Buchhandlungen und Verlage, machen den Übergang vom analogen zum digitalen Zeitalter sichtbar und spiegeln mit dem Übergang von der Plastiktüte zum Stoffbeutel ebenso den Wechsel zu einer auf Nachhaltigkeit bedachten Gesellschaft. Nicht zuletzt sind sie wunderbare Zeugnisse der Designentwicklung und der Produktwerbung.

Auf diese Weise entpuppt sich die Buchtüte mit ihren Aufdrucken als Gradmesser für den Zustand einer ganzen Branche. Als Verbrauchsmaterial produziert, kommt ihr erst mit zeitlicher Distanz der Status von Kulturgut zu, dem allgemeingültige Aussagen über historische Entwicklungen zugetraut werden.

Publikation zur Sammlung:
Mark Lehmstedt: Buchtüten. Werbung für das Buch, Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2021. 120 Seiten mit 580 farbigen Abbildungen, ISBN 978-3-95797-125-8

Eine Messebesucherin mit einer roten Buchtasche am Arm – darauf gedruckt ein Zitat Marcel Reich-Ranickis Foto: DNB, Christine Hartmann

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Buchtasche mit einem Zitat Marcel Reich-Ranickis „Die Literatur kennt nur zwei Themen: Die Liebe und der Tod. Der Rest ist Mumpitz!“

Mark Lehmstedt über eine Tüte von …

In kurzen Filmen stellt Mark Lehmstedt einige seiner Lieblingsstücke vor. Sie sind Zeugnisse des digitalen und ökologischen Wandels und erinnern an teils längst verschollene Buchhandlungen und Verlage.

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Praktisch und schnörkellos: In der DDR wurden Buchtüten aus dickem Packpapier hergestellt und schlicht mit dem Namensstempel der Buchhandlungen und Verlage versehen.

Letzte Änderung: 16.09.2021

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