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Leipzig: 30.10.bis 03.11.2025

Leipzig, 30.10.2025 bis 03.11.2025:Der Multimedia-Zeitschriftenlesesaal und der Kartenlesesaal sind vom 30.10. bis 03.11. geschlossen.

Leipzig: 31. Oktober (Reformationstag)

Freitag, 31. Oktober 2025: Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig ist wegen eines Feiertags geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Tagung
„Schwarzer Markt für rote Bücher."

Fachveranstaltung

Ausgewählte Raubdrucke auf Bücherkisten Foto: DNB, Cornelia Ranft

Beginn 27.11.2025, 09:00 Uhr

Ende 28.11.2025, 18:00 Uhr

Wo Leipzig

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„Zur Raubdruckbewegung der 1960er bis 1980er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland“

Die Tagung widmet sich einer „alternativen“ Form der Literatur- und Buchproduktion: dem Raubdruck, der ohne Wissen oder Erlaubnis der Autor*innen bzw. Verlage erfolgt und Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre mit der studentischen und linken Bewegung in der Bundesrepublik einen Höhepunkt erlebte. Diese illegale Schattenproduktion war die Reaktion auf das enorme Defizit an verfügbarer theoretischer und linker Literatur, das Nationalsozialismus, Exil und Kalter Krieg hinterlassen hatten. Sie ist von erheblicher Bedeutung für die bundesrepublikanische Zeit-, Politik- und Geistesgeschichte: Für den Siegeszug der Kritischen Theorie, aber auch für die Wiedergeburt der Soziologie und die Emanzipation der Politikwissenschaft in Deutschland war sie unentbehrlich.

Ausgangspunkt der Tagung ist die in Umfang und Vollständigkeit einzigartige Raubdrucksammlung von Albrecht Götz von Olenhusen (1935–2022), die an die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig vermittelt werden konnte. Sie umfasst knapp 4.000 Raubdrucke mit Material aus dem Umfeld der Raubdruckbewegung, inklusive Justiz- und Polizeiakten. Damit schließt sie eine Lücke, deren Ausmaß jetzt überhaupt erst als solche erkenntlich wird, denn Raubdrucke haben aufgrund ihrer Kriminalisierung bisher kaum Eingang in die Sammelinstitutionen gefunden.

Die Sammlung macht erstmals die Größenordnung, Diversität und Breitenwirksamkeit der Raubdruckbewegung sichtbar, deren Kenntnis sich bislang meist auf die anekdotische Evidenz weniger Einzelfälle beschränkte. So ermöglicht sie Einblicke in gesellschaftspolitische Diskussionszusammenhänge, wissensgeschichtliche Entwicklungen, Theorie- und Lektürekonjunkturen, diverse soziale Bewegungen, alternative Ökonomien, klandestine Infrastrukturen, subversive Rechtsauffassungen und dissidente Praktiken der 1960er bis 80er Jahre, die über die exklusive Betrachtung regulärer Verlagspublikationen und den klassischen Bestand der Deutschen Nationalbibliothek bisher nicht abbildbar waren und die in ihrem Zusammenspiel bislang noch nicht einmal ansatzweise untersucht worden sind. Die Tagung gewährt Einblick in diesen außergewöhnlichen Bestand und führt Expert*innen verschiedener Disziplinen sowie Zeitzeug*innen zusammen.


Die Teilnahme als Gast ist möglich und erfolgt über den Anmeldebutton. Die Führungen durch die Sammlungen sind jedoch den Teilnehmenden vorbehalten.
Bei Fragen wenden Sie sich gern per Email an annette.gilbert@fau.de und c.ranft@dnb.de


Organisation: Prof. Dr. Annette Gilbert, FAU Erlangen-Nürnberg, in Kooperation mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung

Vorläufiges Programm

Donnerstag, 27.11.2025, 9:15–19:30 Uhr

9:15–9:30
Come Together


9:30–10:00
Helene Schlicht und Dr. Stephanie Jacobs: Begrüßung
Prof. Dr. Annette Gilbert: Einführung


10:00–11:30
Moderation: Helene Schlicht
Dr. Moritz Neuffer: Dokumentarische Vergesellschaftung: Archivquellen im Raubdruck
Dr. Benedikt Sepp: Theorie in Bewegung. Raubdrucke als Motor sozialer Bewegungen
Dr. Morten Paul: Der Beitrag von Raubdrucken zur Konstitution des ‚Freudomarxismus‘


11:30–11:45 Kaffeepause


11:45–13:00
Moderation: Cornelia Ranft
Dr. Oliver Römer: Zur Entwicklung der deutschsprachigen Soziologie im Zusammenspiel von Raubdruckbewegung und wissenschaftlichem Verlagswesen
Prof. Franziska Morlok: Zur Visualität von Raubdrucken: Erste Beobachtungen


13:00-14:00 Mittagspause


14:00–14:30
Cornelia Ranft: Die Sammlung aus bibliothekarischer und archivalischer Sicht
Prof. Dr. Annette Gilbert: Herausforderungen und Perspektiven der Sammlung


14:30–16:00
Cornelia Ranft und Wolfgang Hohensee: Führung durch die Sammlung Götz von Olenhusen und die Kulturhistorische Sammlung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der DNB in Leipzig
2 Gruppen à 9 Teilnehmer*innen jeweils 45 Minuten


16:00-16:30 Kaffeepause


16:30–18:00
Moderation: Annette Gilbert
Prof. Dr. Erdmut Wizisla im Gespräch mit Annette Gilbert: Spontane Beobachtungen am Material: Brecht und Benjamin im Raubdruck
Prof. Dr. Karin Bock / Prof. Dr. Nina Göddertz: Raubdrucke als zeitgeschichtliche Dokumente der Kinderladenbewegung


18:00-18:15 Kaffeepause


18:15–19:30
Gerd Schnepel im Gespräch mit Annette Gilbert: Erst Bestseller, dann Ladenhüter. Erinnerungen eines Ex-Buchhändlers und -Verlegers aus Erlangen

Freitag, 28.11.2025, 9:15–18:00 Uhr

9:15–10:30
Moderation: Cornelia Ranft
Prof. em. Dr. Bodo Plachta: Dem Buch zu seinem Recht verhelfen: Der Raubdruck von Klaus Manns Mephisto
Dr. Nora Ramtke: Bölls Die verlorene Ehre der Katharina Blum im Spiegel (des Raubdrucks)


10:3010:45 Kaffeepause


10:45–11:45
Moderation: Helene Schlicht
Dr. Anke Jaspers: Raubdruck oder Westausgabe? Volker Brauns Unvollendete Geschichte im Suhrkamp Verlag
Dr. David Bebnowski: Vom Frauen(raub)druck (1973) zum Orlanda-Verlag


11:4512:00 Kaffeepause


12:00–13:00
Cornelia Ranft: Die Sammlung aus bibliothekarischer und archivalischer Sicht mit anschließender Führung durch die Sammlung Götz von Olenhusen


13:00-14:00 Mittagspause


14:00–14:30
Moderation: Annette Gilbert
Prof. Dr. Philipp Lenhard: Café Marx. Raubdrucke im Umfeld des Instituts für Sozialforschung


14:30-15:30
Raubdruck-Karussell: Kurzvorstellung einzelner Raubdrucktitel
Moderation: Prof. em. Dr. Michael Hagner
Mit Dr. Markus Bauer, Philip Cichon, Sarah Käsmayr, Dr. Thomas Kater und Dr. Niki Rhyner


15:30-16:00 Kaffeepause


16:00–17:30
Moderation: Cornelia Ranft
Dr. Uwe Sonneberg: Druckvorlagen für die neue Linke. Eine Kriminalgeschichte aus den Akten
PD Dr. jur. Christoph Sorge: Zur urheberrechtlichen Bedeutung des Raubdrucks als Beitrag zur juristischen Zeitgeschichte


17:30–18:00
Abschlussrunde, Moderation: Annette Gilbert

Information und Kontakt

Veranstaltungsort: Vortragsraum, Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig

Kosten: Eintritt frei

Dauer: 27.11. 9:00–19:30 Uhr, 28.11. 9:00–18:00 Uhr

Anmeldung: Per Klick auf den obigen Anmeldebutton. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt.

Garderobeninfo: Bitte schließen Sie Ihre Taschen und Rucksäcke in die Schließfächer ein.

Barrierefreiheit: Die Räumlichkeiten, in denen die Veranstaltung stattfindet, sind barrierefrei zugänglich.

Kontakt: annette.gilbert@fau.de und c.ranft@dnb.de

Adresse und Anfahrt

Deutsche Nationalbibliothek
Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig

Anfahrtsbeschreibung

Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

1 / Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit dem Zug

Vom Hauptbahnhof eine der S-Bahnen Richtung Süden nehmen: S1 oder S2 Richtung Stötteritz, S3 Richtung Wurzen/Oschatz, S 4 Richtung Markkleeberg-Gaschwitz, S5/S5X Richtung Zwickau oder S6 Richtung Geithain. An der Station „Leipzig MDR“ aussteigen (Fahrzeit etwa 7 Minuten). Den Ausgang „Semmelweisstraße“ nehmen, dann rechts ca. 800 m bis zur Kreuzung „Straße des 18. Oktober“.

Oder vom Hauptbahnhof (Vorplatz) mit der Straßenbahnlinie 16, Gleis 2, Richtung Lößnig bis zur Haltestelle „Deutsche Nationalbibliothek“. Fahrzeit etwa 11 Minuten.

Mit dem Flugzeug

Vom Flughafen Leipzig/Halle mit der S-Bahn S5/S5X Richtung Zwickau. Fahrtzeit etwa 30 Minuten bis zur Haltestelle „Leipzig MDR“. Ausgang Semmelweisstraße, dann rechts ca. 800 m bis zur Kreuzung „Straße des 18. Oktober“.

2 / Mit dem Fahrrad

In Leipzig ist die Deutsche Nationalbibliothek sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Sowohl über die Straße des 18. Oktobers, über die Semmelweißstraße, als auch über die Philipp-Rosenthal-Straße ist die DNB über Fahrradwege zu erreichen. Vor dem Haupteingang der DNB verläuft eine Fahrradstraße. Entlang dieser und am Haupteingang des Deutschen Buch- und Schriftmuseums stehen zahlreiche Abstellmöglichkeiten zur Verfügung. Die Fahrradständer vor dem Museum sind überdacht.

Zusätzlich zur Fahrradstraße erreichen Sie die Abstellmöglichkeiten über einen Durchgang von der Kreuzung Semmelweißstraße/Philipp-Rosenthal-Straße aus über den Turmhof der DNB.

3 / Mit dem Pkw

Von Norden kommend

A9 bis Schkeuditzer Kreuz, dort auf die A14 Richtung Dresden bis Ausfahrt Leipzig-Mitte; weiter auf der B2 Richtung Leipzig-Mitte bis zur Kreuzung Prager Straße/Semmelweisstrasse (Ausschilderung Deutsche Nationalbibliothek).

Aus Süden und Osten kommend

A9 beziehungsweise A14, wechseln auf die A38 bis Ausfahrt Leipzig-Süd; weiter auf der B2 bis zur Ausfahrt Südvorstadt; rechts auf die Kurt-Eisner-Straße bis zur Deutschen Nationalbibliothek.

4 / Barrierefreiheit

Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig verfügt über Behindertenparkplätze direkt vor dem Gebäude. Der Eingang für behinderte Benutzerinnen und Benutzer ist ausgewiesen. Die Lesesäle sowie die Cafeteria können über Aufzüge erreicht werden.

Letzte Änderung: 28.10.2025

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