DeepGreen
Für den von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen geforderten – und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten – Open-Access-Transformationsprozess der deutschen, wissenschaftlichen Publikationslandschaft braucht die Wissenschaft neue Formen der Zusammenarbeit mit den Verlagen. Bereits seit 2011 wurden mit Unterstützung der DFG in Deutschland die sogenannten Allianz-Lizenzen zwischen Bibliotheken und Verlagen verhandelt. Darin sind weitreichende Rechte hinsichtlich der Open-Access-Archivierung verankert: Autorinnen und Autoren, aber auch die sie vertretenden Einrichtungen dürfen Artikel, die in lizenzierten Zeitschriften erschienen sind, ohne oder mit kurzer Embargofrist in geeigneten Repositorien ihrer Wahl frei zugänglich machen.
Aufbauend auf diese Open-Access-Komponenten zeigt das DFG-geförderte Projekt „DeepGreen“ ein mögliches neues Modell der Zusammenarbeit mit Verlagen auf: DeepGreen setzt auf die automatisierte Verteilung von Artikeldaten von Verlagen an Repositorien. Ziel ist es, disziplinübergreifend einen Großteil jener wissenschaftlichen Publikationen aus Fachzeitschriften auch tatsächlich online abrufbar zu machen, die aus lizenzrechtlicher Sicht frei zugänglich online gehen dürften.
Erprobte DeepGreen von 2016 bis Ende 2017 prototypisch die Machbarkeit der Zielstellung, will das Projekt in der zweiten Projektphase (2018–2020) den möglichst stark automatisierten Workflow gemeinsam mit Verlagen, berechtigten Bibliotheken und anderen Einrichtungen etablieren. Technischer Baustein ist eine zentrale, intermediäre Datenverteilstation, die die automatische und rechtssichere Ablieferung von Metadaten, inklusive der Volltexte aus Verlagshand direkt an dazu berechtigte institutionelle Repositorien gewährleistet. Erreicht werden soll ein bundesweiter Service, der auf verbindlichen Absprachen mit Verlagen und Bibliotheken basiert und zunächst die Bedingungen der Allianz-Lizenzen ganzheitlich umsetzt. Gleichzeitig wird die Übertragbarkeit des bisherigen DeepGreen-Ansatzes auf weitere Lizenzkontexte (FID-Lizenzen, Konsortiallizenzen, Gold-Open-Access-Vereinbarungen) geprüft. Eine zusätzliche Ausbaustufe stellt die Überlegung zur automatisierten Ablieferung an Fachrepositorien und Forschungsinformationssysteme (FIS) dar, die ebenfalls geplant wird.
Projektpartner sind neben den Verbünden Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) und Bibliotheksverbund Bayern (BVB) die Bayerische Staatsbibliothek (BSB), die Universitätsbibliotheken der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) sowie das Helmholtz Open Science Koordinationsbüro am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ).
Mehr Informationen zum Projekt DeepGreen finden Sie unter
https://www.oa-deepgreen.de/