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Nachrichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum

Blick auf eine beleuchtete Vitrine in der Ausstellung des Deutschen Buch und Schriftmuseums

Elisabeth-Handschrift digital verfügbar

Einer der größten Sammlungsschätze des Deutschen Buch- und Schriftmuseums ist nun für die Öffentlichkeit digital zugänglich. In der unikalen Handschrift zum Leben der heiligen Elisabeth von Thüringen aus dem Jahr 1481 kann ab sofort virtuell geblättert werden. (Abb. aus: Dietrich von Apolda: Leben der Heiligen Elisabeth, Freiburg i. Br., 1481)

In der Reihe der zahlreichen Schriften über die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207–1231) sticht das Exemplar des Buch- und Schriftmuseums besonders heraus: Die einzigartige Sammelhandschrift vereint Texte zur Heiligen Elisabeth und wird durch prachtvolle Miniaturen ergänzt. Im Mittelpunkt steht die Heiligenlegende, die die Stationen im Leben der später heiliggesprochenen Landgräfin Elisabeth von Thüringen nachzeichnet.

Die Handschrift entstand 1481 im Klarissenkloster in Freiburg im Breisgau. Äußerst bemerkenswert sind die farbenprächtigen Miniaturen von Sybilla von Bondorf, die Szenen aus dem Leben der Elisabeth von Thüringen zeigen. Die 14 ganzseitigen Bilder in expressiver Farbigkeit wurden auf Pergament gemalt und in die Papierhandschrift eingefügt. Sybilla von Bondorf ist eine der wenigen namentlich bekannten Miniaturistinnen ihrer Zeit – ihr Stil ist unverkennbar.

In der Schlussschrift wird auch die Schreiberin benannt: „schwester Elysabeth Schriberin oder Vögtin“, also die Klarissin Elisabeth Vogt. Der durch sie geschriebene Text fällt besonders durch die sorgfältige und leserfreundliche Ausführung auf.

Die Lebensbeschreibung geht auf das mittellateinische Original von Dietrich von Apolda zurück, das zwischen 1289 bis 1297 entstand. In der Sammelhandschrift wurde das Original ins Deutsche übersetzt – genauer in die oberrheinische Schreibsprache, in der auch alle weiteren Texte der Handschrift verfasst sind. Weitere Texte sind inhaltlich auf die Legende bezogene Beigaben und umfassen Beschreibungen der Heiligen Elisabeth und ihres Umfeldes sowie Gebete.

Die Elisabeth-Handschrift wurde im Rahmen des DFG-Kooperationsprojekts „Mittelalterliche Handschriften in Kleinsammlungen in Ostdeutschland“ in der Universitätsbibliothek Leipzig beschrieben und digitalisiert.

Bibliografische Angaben und Link zum Digitalisat

Blätterfunktion

Inhalt des Dossiers

  1. Lessons learned im Museum – digitales Programm des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
  2. Elisabeth-Handschrift digital verfügbar
  3. Einzigartige Bildquellen des Feldbuchhandels
  4. KI-Box
  5. Information als Rohstoff? Datentankstelle im Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  6. Blättern in 3D – Einzigartige kinetische Bücher aus der Sammlung Hartung
  7. KlingKlang - Geräusche aus der Mediengeschichte
  8. Buchhandelstüten – Die Sammlung von Mark Lehmstedt
  9. Eine Buchbinderfamilie in Deutschland und Europa – Erweiterung des Nachlasses Röllig
  10. Vorlass Hans Ticha
  11. Aufgeschlagen! Geschichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  12. Nach 75 Jahren… Digitalisierungsprojekt Historische Buchsammlung digital

Letzte Änderung: 16.06.2021
Kurz-URL: https://www.dnb.de/dbsmnachrichten

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