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Nachrichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum

Blick auf eine beleuchtete Vitrine in der Ausstellung des Deutschen Buch und Schriftmuseums

Blättern in 3D – Einzigartige kinetische Bücher aus der Sammlung Hartung

Mit mehr als 4.200 Pop-Up-Büchern wächst dem Bestand des Deutschen Buch- und Schriftmuseums eine Kollektion mit Alleinstellungsmerkmal zu.

Die Druckwerke aus dem 15. (Faksimiles) bis 21. Jahrhundert schlagen Brücken zwischen illustrierten Büchern, Papiertheatern, Scherenschnitten, Daumenkinos und naturwissenschaftlichen Erklärtafeln. Über drei Jahrzehnte wurde die Sammlung Hartung zusammengetragen und ist heute eine der umfangreichsten Sammlung kinetischer Bücher im deutschsprachigen Raum. Die jetzt erworbenen Publikationen erschaffen durch Aufklapp-, Falt-, Schiebe- oder Ausschnitt-Techniken ganz verschiedene Arten Illusionen von Räumlichkeit und Bewegung aus Papier.

Während herkömmliche Bücher durch die Abfolge von Textseiten und ggf. Bildern eine lineare Nutzung bieten, entziehen sich bewegliche Bücher als hybride und vielseitige Medienform der einfachen Kategorisierung. Als Vertreter einer analogen, rein papiernen Multimedialität sind sie Vorboten der digitalen Multimedialität. Sie verbinden wie diese Bild, Bewegung, Text, ja sogar Ton.

Thematisch lässt sich ein großer Teil der Sammlung als Kinder- und Jugendbuchliteratur charakterisieren, bei der Märchen und Sagen sowie Popkultur stark vertreten sind. Es findet sich jedoch auch viel Populärwissenschaftliches sowie einiges explizit Fachliches, wie etwa medizinische oder maschinenbauliche „Modellatlanten“.

Der Bestand spiegelt die Geschichte der kinetischen Literatur von faksimilierten Volvellen (drehbaren Elementen) des 15. über Papiertheater des 18. Jahrhundert bis hin zur Hochzeit der Gattung im späten 19. Jahrhundert. Mit der wachsenden Zahl von Spielbilderbüchern für bürgerliche Haushalte erlebte das Genre damals besonderen Aufschwung. Als Pionier tat sich dabei insbesondere der Maler und Kinderbuchautor Lothar Meggendorfer hervor, der ab den 1870ern die meisten später benutzten Techniken erfand.

Aufgeklappte Darstellung der Weihnachtskrippe

Bild / Video 1 / 10

Vojtěch Kubašta: Gloria in Excelsis Deo, 1960er Jahre

Blätterfunktion

Inhalt des Dossiers

  1. Lessons learned im Museum – digitales Programm des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
  2. Elisabeth-Handschrift digital verfügbar
  3. Einzigartige Bildquellen des Feldbuchhandels
  4. KI-Box
  5. Information als Rohstoff? Datentankstelle im Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  6. Blättern in 3D – Einzigartige kinetische Bücher aus der Sammlung Hartung
  7. KlingKlang - Geräusche aus der Mediengeschichte
  8. Buchhandelstüten – Die Sammlung von Mark Lehmstedt
  9. Eine Buchbinderfamilie in Deutschland und Europa – Erweiterung des Nachlasses Röllig
  10. Vorlass Hans Ticha
  11. Aufgeschlagen! Geschichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  12. Nach 75 Jahren… Digitalisierungsprojekt Historische Buchsammlung digital

Letzte Änderung: 16.06.2021
Kurz-URL: https://www.dnb.de/dbsmnachrichten

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