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29. März bis 01. April 2024

Die Deutsche Nationalbibliothek ist an beiden Standorten geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Nachrichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum

Blick auf eine beleuchtete Vitrine in der Ausstellung des Deutschen Buch und Schriftmuseums

Buchhandelstüten – Die Sammlung von Mark Lehmstedt

Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat der Leipziger Verleger und Buchwissenschaftler Mark Lehmstedt Tüten, Taschen und Beutel gesammelt. Im Februar 2021 übergab er seine etwa 3.000 Exemplare umfassende Sammlung von Buchtüten dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum. (Foto: PUNCTUM, Bertram Kober)

Ob aus Papier, Plastik oder Leinen, fabrikneu oder gebraucht, schön oder hässlich: Buchtüten sind Zeugnisse einer literarischen Kultur, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend in Bedrängnis geraten sind. Was andere achtlos entsorgt und selbst die Hersteller niemals aufbewahrt haben, ist für eine Archäologie der Gegenwart von großem Interesse. Die Buchtüten erinnern an längst verschollene Buchhandlungen und Verlage, machen den Übergang vom analogen zum digitalen Zeitalter sichtbar und spiegeln mit dem Übergang von der Plastiktüte zum Stoffbeutel ebenso den Wechsel zu einer auf Nachhaltigkeit bedachten Gesellschaft. Nicht zuletzt sind sie wunderbare Zeugnisse der Designentwicklung und der Produktwerbung.

Auf diese Weise entpuppt sich die Buchtüte mit ihren Aufdrucken als Gradmesser für den Zustand einer ganzen Branche. Als Verbrauchsmaterial produziert, kommt ihr erst mit zeitlicher Distanz der Status von Kulturgut zu, dem allgemeingültige Aussagen über historische Entwicklungen zugetraut werden.

Publikation zur Sammlung:
Mark Lehmstedt: Buchtüten. Werbung für das Buch, Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2021. 120 Seiten mit 580 farbigen Abbildungen, ISBN 978-3-95797-125-8

Eine Messebesucherin mit einer roten Buchtasche am Arm – darauf gedruckt ein Zitat Marcel Reich-Ranickis Foto: DNB, Christine Hartmann

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Buchtasche mit einem Zitat Marcel Reich-Ranickis „Die Literatur kennt nur zwei Themen: Die Liebe und der Tod. Der Rest ist Mumpitz!“

Mark Lehmstedt über eine Tüte von …

In kurzen Filmen stellt Mark Lehmstedt einige seiner Lieblingsstücke vor. Sie sind Zeugnisse des digitalen und ökologischen Wandels und erinnern an teils längst verschollene Buchhandlungen und Verlage.

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Praktisch und schnörkellos: In der DDR wurden Buchtüten aus dickem Packpapier hergestellt und schlicht mit dem Namensstempel der Buchhandlungen und Verlage versehen.

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Inhalt des Dossiers

  1. Lessons learned im Museum – digitales Programm des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
  2. Elisabeth-Handschrift digital verfügbar
  3. Einzigartige Bildquellen des Feldbuchhandels
  4. KI-Box
  5. Information als Rohstoff? Datentankstelle im Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  6. Blättern in 3D – Einzigartige kinetische Bücher aus der Sammlung Hartung
  7. KlingKlang - Geräusche aus der Mediengeschichte
  8. Buchhandelstüten – Die Sammlung von Mark Lehmstedt
  9. Eine Buchbinderfamilie in Deutschland und Europa – Erweiterung des Nachlasses Röllig
  10. Vorlass Hans Ticha
  11. Aufgeschlagen! Geschichten aus dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum
  12. Nach 75 Jahren… Digitalisierungsprojekt Historische Buchsammlung digital

Letzte Änderung: 16.06.2021
Kurz-URL: https://www.dnb.de/dbsmnachrichten

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