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Hellmut Stern (1928-2020) – In memoriam

Hellmut Stern wurde 1928 in Berlin geboren und stammte aus einer musikalischen Familie. Im Alter von zehn Jahren emigrierte er 1938 mit seinen Eltern nach Harbin im Norden Chinas. In der von Japan besetzten Stadt verbrachte die Familie elf Jahre unter schweren materiellen Bedingungen. Gleichwohl erhielt Hellmut Stern privaten Geigenunterricht. Ab 1942 trat er öffentlich auf, spielte auf Hochzeiten und in Kaffeehäusern und trug damit auch zum Unterhalt der Familie bei. 1949 konnte die Familie nach Israel ausreisen. Stern ging 1956 in die USA und kehrte 1961 nach Deutschland zurück. Dort wurde er Mitglied der Berliner Philharmoniker, denen er 34 Jahre angehörte.

Im Interview mit dem Deutschen Exilarchiv im September 2013 berichtete Hellmut Stern unter anderem von der extremen Kälte, die im Winter in Harbin herrschte und die das Leben während der elf Jahre des Exils stark prägte. Diese so eindrückliche Schilderung ist als Hörexponat zum Thema „Alltag im Exil“ Teil der Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“.

Als wichtiges Zeitdokument ist das vollständige Interview mit Hellmut Stern auch eingebunden in die Sonderausstellung „Stimmen des Exils“ auf der virtuellen Plattform „Künste im Exil“. In diesem persönlichen Gespräch ist zu erfahren, wie aus dem Jugendlichen unter den Bedingungen des Exils ein erfolgreicher Künstler wurde.

Foto: © Stiftung Berliner Philharmoniker, Sammlung Hellmut Stern

Letzte Änderung: 26.03.2020

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