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Nachrichten aus den Exilsammlungen

Ausschnitt der illustrierten Titelseite des London Diary von Lili Cassel. Ein zeichnendes Mädchen sitzt zwischen Wolken vermutlich auf einem Sperrballon zur Abwehr von Luftangriffen. Die Illustrationen sind mit Tusche und Wasserfarben gemalt.

Dr. Vincent C. Frank Steiner (1930–2025) – In memoriam

Dr. Vincent C. Frank-Steiner, der sich zeitlebens für die Erinnerung an den Holocaust und das Exil eingesetzt hat, verstarb am 6. Februar 2025 in Basel. Dem Deutschen Exilarchiv war Vincent Frank-Steiner über Jahrzehnte eng verbunden. Er vermittelte zahlreiche Bestände an die Sammlung des Exilarchivs und übergab diesem auch sein eigenes Archiv schon zu Lebzeiten.

Dr. Vincent C. Frank-Steiner wurde am 19. Juli 1930 in Berlin als Sohn des Schriftstellers Rudolf Frank und der Künstlerin Anna Frank-Klein geboren.

Im Februar 1939 musste der damals neunjährige Vincent Frank aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung Deutschland verlassen und folgte seinem Vater in die Schweiz, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Dort lernte er seine spätere Frau Martina Steiner kennen.

Beruflich war Frank-Steiner als Wirtschaftswissenschaftler tätig, darüber hinaus engagierte er sich ehrenamtlich intensiv für die Erinnerungskultur. 1980 übernahm er die Nachfolge von Otto Frank als Präsident des Anne Frank-Fonds in Basel.

Frank-Steiner setzte sich intensiv dafür ein, das Leben und Werk seines Vaters Rudolf Frank in Erinnerung zu halten.

Dem Deutschen Exilarchiv war Vincent Frank-Steiner über Jahrzehnte eng verbunden. Er vermittelte zahlreiche Bestände an die Sammlung des Exilarchivs und übergab diesem auch sein eigenes Archiv schon zu Lebzeiten. Sein Engagement trug dazu bei, wichtige Dokumente und Erinnerungen zum deutschsprachigen Exil nach 1933 zu bewahren.

Sein unermüdlicher Einsatz für die Aufarbeitung der Vergangenheit und sein Beitrag zur Bewahrung wichtiger historischer Dokumente werden noch lange nachwirken. Er wird fehlen.

Dr. Sylvia Asmus

(Leiterin Deutsches Exilarchiv 1933-1945)

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Inhalt des Dossiers

  1. Ruth Weiss (1924 – 2025) – In memoriam
  2. Dr. Vincent C. Frank Steiner (1930–2025) – In memoriam
  3. Hans Günter Flieg (1923–2024) – In memoriam
  4. Dr. Ruth K. Westheimer (1928–2024) – in memoriam
  5. Guy Stern (1922–2023) – in memoriam
  6. Trude Simonsohn (1921-2022) – in memoriam
  7. „Kinderemigration aus Frankfurt am Main. Geschichten der Rettung, des Verlusts und der Erinnerung"
  8. Fragebögen als Quelle zur Erforschung des deutschsprachigen Exils – Am Beispiel von Alfred Kantorowicz
  9. Professor Dr. John M. Spalek (1928-2021) in memoriam
  10. Lieselotte Maas (1937-2020) – In memoriam
  11. Ruth Klüger (1931-2020) – In memoriam
  12. „Was soll ich kochen?“ – Rezepte aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  13. Hellmut Stern (1928-2020) – In memoriam
  14. Thomas Mann: Deutsche Hörer! – Hörstation Exil 1933-1945 vor der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt eingeweiht
  15. Ausstellungskatalog „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ erscheint
  16. Themenschwerpunkt Exil: Das Geschichtsmagazin „Damals“ erscheint in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
  17. Dora Schindel (1915–2018) – In memoriam
  18. Werner Berthold (1921–2017) – In memoriam
  19. Rolf Kralovitz (1925 - 2015) – In memoriam
  20. Buddy Elias – In memoriam
  21. Künste im Exil - virtuelle Ausstellung und Netzwerk
  22. Brigitte Kralovitz-Meckauer (1925–2014) – In memoriam
  23. Ludwig Werner Kahn - zum 100. Geburtstag
  24. Verleihung der Goethe-Medaille und der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. an Professor John M. Spalek
  25. „Nestor der deutschen Finanzwissenschaft“ - Fritz Neumark zum 110. Geburtstag
  26. Büchergeschenk für die Deutsche Nationalbibliothek
  27. „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“ - Margarete Buber-Neumann zum 20. Todestag
  28. Begründer der Futurologie - Ossip K. Flechtheim zum 100. Geburtstag
  29. Zum Tod der Lyrikerin Emma Kann
  30. Nestor der Exilforschung 1933-1945 in den USA - zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. John M. Spalek
  31. Vorlass des Politologen John G. Stoessinger im Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  32. Lili Cassel Wronker: A London Diary, 1939–1940
  33. Chronistin ihres Jahrhunderts - Anja Lundholm zum 90. Geburtstag
  34. Reichsausbürgerungskartei
  35. Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 erwirbt den umfangreichen Nachlass des Hethitologen Hans Gustav Güterbock (1908–2000)
  36. Geneviève Pitot: Der Mauritius-Schekel

Letzte Änderung: 07.03.2025
Kurz-URL: https://www.dnb.de/deanachrichten

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