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Nachrichten aus den Exilsammlungen

Ausschnitt der illustrierten Titelseite des London Diary von Lili Cassel. Ein zeichnendes Mädchen sitzt zwischen Wolken vermutlich auf einem Sperrballon zur Abwehr von Luftangriffen. Die Illustrationen sind mit Tusche und Wasserfarben gemalt.

Ludwig Werner Kahn - zum 100. Geburtstag

Ludwig Werner Kahn wurde am 18.10.1910 in Berlin geboren. Nach dem Besuch des Fichte-Gymnasiums in Berlin studierte Kahn Germanistik, Anglistik, Romanistik und Philosophie in Berlin, London, Paris und Bern, wo er 1934 mit der Arbeit Shakespeares Sonette in Deutschland promoviert wurde.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrierte Ludwig Werner Kahn 1933 in die Schweiz und ein Jahr später nach England, wo er bis 1936 eine Stelle als Assistant Lecturer in German am University College in London innehatte und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Warburg Institute tätig war.
Nach seiner Weiteremigration in die USA 1937 war Kahn an unterschiedlichen US-amerikanischen Universitäten tätig, unter anderem als Professor am City College of New York.
Von 1973–1976 war er Direktor des Deutschen Hauses der Columbia University in New York und seit 1974 Mitglied des Council for Research in the Humanities an der Columbia University, New York.
Ludwig Werner Kahn ist mit einer Vielzahl von Publikationen hervorgetreten, darunter „Social ideals in German literature: 1770–1830“ (New York: Columbia University Press, 1938) und „Literatur und Glaubenskrise“ (Stuttgart: Kohlhammer, 1964).
Für seine Leistungen ist Kahn mehrfach ausgezeichnet worden: Er war Senior Fulbright Research Fellow an der Universität Stuttgart, Fellow der John Simon Guggenheim Foundation und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
Im Jahr 2003 hat Ludwig Werner Kahn dem Deutschen Exilarchiv 1933 - 1945 seinen schriftlichen Nachlass übergeben. In einem Brief vom 2. August 2003 schreibt er:

Dass das Deutsche Exilarchiv an meinen Papieren interessiert ist, hat mich etwas überrascht, denn ich habe weder mich noch meine Papiere für interessant gehalten. Einen Teil hatte ich bereits vernichtet [...].

Am 4. Dezember 2007 ist Ludwig Werner Kahn in Seattle, Washington, verstorben.

Der Nachlass des Germanisten enthält wissenschaftliche und persönliche Korrespondenzen, Briefe von Richard Alewyn, Käte Hamburger, Sol Liptzin, dem Kahn als Chairman des Department of German and Slavic Languages des City College of New York nachfolgte, Kurt Pinthus, Hilde Spiel, Johannes Urzidil und Harry Zohn. Weiter sind Belegexemplare seiner wissenschaftlichen Werke sowie Lebensdokumente überliefert.

Blätterfunktion

Inhalt des Dossiers

  1. Ruth Weiss (1924 – 2025) – In memoriam
  2. Dr. Vincent C. Frank Steiner (1930–2025) – In memoriam
  3. Hans Günter Flieg (1923–2024) – In memoriam
  4. Dr. Ruth K. Westheimer (1928–2024) – in memoriam
  5. Guy Stern (1922–2023) – in memoriam
  6. Trude Simonsohn (1921-2022) – in memoriam
  7. „Kinderemigration aus Frankfurt am Main. Geschichten der Rettung, des Verlusts und der Erinnerung"
  8. Fragebögen als Quelle zur Erforschung des deutschsprachigen Exils – Am Beispiel von Alfred Kantorowicz
  9. Professor Dr. John M. Spalek (1928-2021) in memoriam
  10. Lieselotte Maas (1937-2020) – In memoriam
  11. Ruth Klüger (1931-2020) – In memoriam
  12. „Was soll ich kochen?“ – Rezepte aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  13. Hellmut Stern (1928-2020) – In memoriam
  14. Thomas Mann: Deutsche Hörer! – Hörstation Exil 1933-1945 vor der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt eingeweiht
  15. Ausstellungskatalog „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ erscheint
  16. Themenschwerpunkt Exil: Das Geschichtsmagazin „Damals“ erscheint in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
  17. Dora Schindel (1915–2018) – In memoriam
  18. Werner Berthold (1921–2017) – In memoriam
  19. Rolf Kralovitz (1925 - 2015) – In memoriam
  20. Buddy Elias – In memoriam
  21. Künste im Exil - virtuelle Ausstellung und Netzwerk
  22. Brigitte Kralovitz-Meckauer (1925–2014) – In memoriam
  23. Ludwig Werner Kahn - zum 100. Geburtstag
  24. Verleihung der Goethe-Medaille und der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. an Professor John M. Spalek
  25. „Nestor der deutschen Finanzwissenschaft“ - Fritz Neumark zum 110. Geburtstag
  26. Büchergeschenk für die Deutsche Nationalbibliothek
  27. „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“ - Margarete Buber-Neumann zum 20. Todestag
  28. Begründer der Futurologie - Ossip K. Flechtheim zum 100. Geburtstag
  29. Zum Tod der Lyrikerin Emma Kann
  30. Nestor der Exilforschung 1933-1945 in den USA - zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. John M. Spalek
  31. Vorlass des Politologen John G. Stoessinger im Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  32. Lili Cassel Wronker: A London Diary, 1939–1940
  33. Chronistin ihres Jahrhunderts - Anja Lundholm zum 90. Geburtstag
  34. Reichsausbürgerungskartei
  35. Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 erwirbt den umfangreichen Nachlass des Hethitologen Hans Gustav Güterbock (1908–2000)
  36. Geneviève Pitot: Der Mauritius-Schekel

Letzte Änderung: 07.03.2025
Kurz-URL: https://www.dnb.de/deanachrichten

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