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Leipzig: 30.10.bis 03.11.2025

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Lili Cassel-Wronkers
London Diary

Titelblatt und Seite mit Illustrationen aus dem Tagebuch "A London Diary" von Lili Cassel-Wronker, darüber gelegt das Wort "Pressemitteilung" Foto: Deutsches Exilarchiv 1933–1945, DNB

Buchpremiere in der Deutschen Nationalbibliothek

Pressemitteilung vom 23. Oktober 2025

Lili Cassel-Wronkers „London Diary“ ist ein überaus kunstvoll illustriertes Tagebuch, in dem die damals 15-jährige Lili ihren Aufenthalt in London im Winter 1939/40 festhielt. Das Originalmanuskript wurde 2008 zusammen mit einem Briefkonvolut dem Deutschen Exilarchiv von Lili Cassel-Wronker als Schenkung überlassen. Im Herbst 2025 erscheint das Tagebuch erstmals als Buch im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis und wird am 28. Oktober 2025 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main vorgestellt.

Lili Cassel wurde 1924 in Berlin geboren und emigrierte 1938 zunächst nach Großbritannien und 1940 mit ihrer Familie nach New York. Sie studierte Kunst in Washington und New York und arbeitete danach für das Time Magazine. 1947 veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch. In New York lernte sie 1952 ihren späteren Ehemann Erich Wronker kennen. Dessen Großvater, Hermann Wronker, war Mitbegründer der Wronker-Warenhäuser, zu denen auch das 1944 durch britische Luftangriffe zerstörte Warenhaus auf der Zeil in Frankfurt am Main gehörte. 2017 wurden dort Stolpersteine für Hermann Wronker und seine Frau Ida verlegt. Beide wurden 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Lili Cassel-Wronker arbeitete bis ins hohe Alter als Illustratorin und Kalligrafin und unterrichtete an einer Kunsthochschule. 2019 verstarb sie in Mount Holly, New Jersey.

Der Verlag beschreibt das Tagebuch als beeindruckendes und berührendes Zeitdokument: „Aus ihren Beschreibungen und Zeichnungen lässt sich viel über das Leben in London während des Zweiten Weltkriegs erfahren. So zeichnete Lili beispielsweise die fluoreszierenden weißen Blumen, die sich viele Menschen an die Kleidung hefteten, um nachts Zusammenstöße zu vermeiden. Denn die Verdunkelung, die als Schutz vor Luftangriffen dienen sollte, machte jedweden nächtlichen Straßenverkehr gefährlich. Auch die Sperrballons, die zur Abwehr feindlicher Flieger über der Stadt schwebten, und Eingänge zu Luftschutzräumen sind auf ihren Bildern zu sehen. Doch obwohl der Krieg auf diese Weise Eingang in ihre Zeichnungen fand, berichtete sie in diesem Tagebuch vor allem von fröhlichen Erlebnissen, beispielsweise einer Weihnachtsfeier, von einer kriegsbedingt eher schlichten Hochzeit und von mehreren Theateraufführungen, die sie mit Vater und Schwester besuchte. Dazu gehörte Lady Precious Stream, ihrer Meinung nach „the loveliest theatreplay in London“.

Gemeinsam laden das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek und der Verlag Das Kulturelle Gedächtnis am 28. Oktober 2025, 19 Uhr, zur Buchpremiere in die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main ein. Der Verleger Peter Graf und die Direktorin des Exilarchivs, Dr. Sylvia Asmus, zeichnen den langen Weg des Tagebuchs aus dem Archiv in die Öffentlichkeit nach. Die Schriftstellerin Ursula Krechel hat zur Erstausgabe das Vorwort geschrieben, welches von ihr eigens für die Veranstaltung eingelesen wird. In einer Videogrußbotschaft dankt Eytan Wronker Verlag und Archiv für die Veröffentlichung des vor 85 Jahren entstandenen Frühwerks seiner Mutter.


Buchpremiere Lili Cassel-Wronker, „London Diary

28. Oktober 2025, 19 Uhr
Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main
Veranstaltung in Kooperation mit dem Verlag Das kulturelle Gedächtnis, im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen Frankfurt 2025
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
Weitere Informationen: dnb.de/lilicasselwronker


Lili Cassel-Wronker: London Diary. Ein illustriertes Tagebuch aus den Jahren 1939 und 1940
erstmals aus dem Nachlass herausgegeben von Peter Graf; mit einem Vorwort von Ursula Krechel, ISBN: 978-3-946990-86-4, Preis 22 €, erscheint im Oktober 2025
http://daskulturellegedaechtnis.de/work/london/

Kontakt

Ansprechpartnerin

Dr. Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933–1945
s.asmus@dnb.de

Hintergrund

Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek ist ein Ort der Auseinandersetzung mit den Themen Exil und Emigration während der Zeit des Nationalsozialismus. Das Archiv sammelt Zeugnisse dieses Exils: Publikationen, institutionelle und persönliche Nachlässe – berufsübergreifend und unabhängig von der Prominenz einer Person. Ziel ist es, das Phänomen des Exils in seiner ganzen Breite zu erfassen und die Bestände zugänglich zu machen.

Die Gründung des Exilarchivs in der frühen Nachkriegszeit wurde von Exilierten selbst mitinitiiert, die darin ein Instrument der politischen Aufklärung sahen. Auch deshalb hat die kulturelle Vermittlungsarbeit für das Exilarchiv einen besonderen Stellenwert: Durch Ausstellungen, ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm und Publikationen wird die Vielschichtigkeit des Exils zwischen 1933 und 1945 vermittelt und damit ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur geleistet.

Die Deutsche Nationalbibliothek freut sich über Förderung ihrer Arbeit durch Spenden. Ob allgemein oder gezielt für die Bereiche Bildung, Sammlungen, Kulturprogramm und Forschung – Spenden helfen uns dabei, das nationale Kulturerbe zu bewahren, Wissenschaft und Kultur zu vermitteln und unser Publikum zu begeistern. Jede Unterstützung zählt! www.dnb.de/engagement

Bilder

Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung.

Titelblatt des illustrierten Tagebuchs „London Diary“ von Lili Cassel-Wronker.

Seite „Memories“ aus dem illustrierten Tagebuch „London Diary“ von Lili Cassel-Wronker.

Lili Cassel als Schülerin der Stoatley Rough School in Haslemere, Surrey, England, um 1939.

Lili Cassel-Wronker in ihrem Heimstudio bei der Arbeit an Illustrationen für ein Kinderbuch, ca. 1964.

Lili Cassel-Wronkers „London Diary“ erscheint erstmals als Buch im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis.

Letzte Änderung: 23.10.2025
Kontakt: presse@dnb.de

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