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Newsletter Standardisierung und Erschließung

Nr. 45, Dezember 2020

Editorial

Wer wünscht sich nicht hin und wieder ein Glossar der zahlreichen Fachbegriffe aus der Welt der Bibliotheken? Dies war auch schon lange unser Wunsch. Ab sofort bietet Ihnen das DNB Glossar die Möglichkeit, unbekannte Begriffe, die Ihnen beim Lesen unserer Texte begegnen, nachzuschlagen.
Wie immer finden Sie in dieser Ausgabe auch zahlreiche aktuelle Informationen zu Standardisierung und Erschließung. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und wünschen Ihnen eine erholsame und gesunde Zeit zwischen den Jahren.
Ihre Anregungen nehmen wir gerne unter der Adresse afs@dnb.de entgegen.

 

Unsere Themen

DNB Glossar

Workshop Computerunterstützte Inhaltserschließung am 11./12. November 2020

Sachgruppenvergabe bei Normen

Information zur DIN EN ISO 3166-1

RDA allgemein

RDA Gremien

RDA DACH

EURIG

IFLA

Projekt GND für Kulturdaten (GND4C)

GNDCON II am 7./8. Juni 2021 - Save the Date!

GND-Website launch voraussichtlich Anfang 2021

GND meets Wikibase

ORCID DE

MARC 21

BIBFRAME

Mehr entdecken

 

DNB Glossar

Die Welt der Bibliotheken wird durch ganz eigene Fachbegriffe geprägt, und die Deutsche Nationalbibliothek bildet hier keine Ausnahme: körperliche Medienwerke, Zeitschnitte, Entitäten – sind alles andere als gemeinsprachlich. Zudem verschmelzen die Bereiche in Zeiten des digitalen Wandels, Begriffe aus dem World Wide Web und der künstlichen Intelligenz halten immer mehr Einzug in unsere Sprachwelt und werden das Vokabular, mit dem wir kommunizieren und arbeiten, erneut verändern.
Mit unserem Glossar wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, unbekannte Begriffe, die Ihnen beim Lesen unserer Texte begegnen, nachzuschlagen. Kurze Definitionen erklären den Begriff, mit „Wir sagen auch“ bieten wir Synonyme und Varianten an, die unserem heutigen Sprachgebrauch entsprechen. „Mehr zu“ löst über den Glossareintrag eine Suche mit dem Begriff auf unserer Website aus und führt zu thematisch passenden Inhalten. Alle Einträge finden Sie auch in englischer Sprache (Bitte verwenden Sie die Sprachauswahl der Seite). Bitte beachten Sie, dass sich die Begriffssammlung im Aufbau befindet.

 

DNB Glossar

 

Workshop Computerunterstützte Inhaltserschließung am 11./12. November 2020

Der vierte Workshop zum Thema „Computerunterstützte Inhaltserschließung“, in diesem Jahr organisiert von der Universitätsbibliothek Stuttgart, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und der Eurospider Information Technology AG in Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg und der Deutschen Nationalbibliothek, hat unter besonderen Bedingungen stattgefunden. Aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung nicht wie geplant in der Deutschen Nationalbibliothek durchgeführt werden, sondern wurde in den virtuellen Raum verlegt. Die Webkonferenz mit 230 angemeldeten Teilnehmer*innen, die vom Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg technisch perfekt unterstützt wurde, hat reibungslos funktioniert. Trotz der Distanz und der großen Zahl an Teilnehmer*innen ist, dank der vielfältigen Vorträge sowie der souveränen Moderation, eine sehr angeregte Diskussion der Fach-Community gelungen. Maßgeblichen Anteil daran hatten auch die vielen Chatbeiträge der Teilnehmer*innen, in denen einzelne Aspekte aus den Vorträgen herausgegriffen wurden.
Schwerpunkt des Workshops waren auch diesmal wieder die Berichte der anwendenden Institutionen des Digitalen Assistenten DA-3. Das webbasierte Tool zur technischen Unterstützung der intellektuellen Inhaltserschließung wird inzwischen in vielen verschiedenen Bibliotheken und Institutionen im D-A-CH-Raum mit unterschiedlichen Anwendungs- bzw. Anforderungsprofilen (z. B. der Artikelerschließung in Fachdatenbanken, der Einbindung von Fachthesauri oder Crosskonkordanzen, der Möglichkeit besondere Schlagwortvokabulare wie zum Beispiel Gattungsbegriffe zu vergeben, um nur einige zu nennen) eingesetzt. Für diese wachsende Anwendergemeinschaft ist die Einführung einer geeigneten Kommunikationsstruktur in Form eines Ticketsystems geplant, dass vom OBV vorgestellt wurde. Damit sollen zukünftig Fragen, Anregungen, Probleme und Erweiterungswünsche rund um den DA-3 gebündelt und zentral bearbeitet werden.
Bei dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch wurden die technischen und fachlichen Anforderungen und mögliche Weiterentwicklungen für ein solches Assistenzsystem diskutiert. Neben Themen wie der Erweiterung der Erschließungsinstrumente oder der Katalogsuche war es vor allem die Vorschlagsfunktion des DA-3, die auch Erschließungsergebnisse aus maschinellen Prozessen integriert, die auf großes Interesse stieß. In diesem Zusammenhang wurde die Frage nach einer Erweiterung der Herkunftskennzeichnung diskutiert, um eine transparente Evaluation der Metadaten zu ermöglichen und Rückschlüsse auf ihre Verlässlichkeit ziehen zu können. Darüber hinaus wurde das Verhältnis von Inhaltserschließung zu Volltextsuche diskutiert und wieder einmal wurde nicht nur deutlich, dass beide Zugangsformen unerlässlich für eine Verbesserung des Informationsretrievals sind, sondern auch, dass beide Verfahren mit Hilfe technischer Unterstützungswerkzeuge in ihrer Entwicklung vorangetrieben werden müssen.
Seitens der DNB, die den Digitalen Assistenten seit Anfang 2020 testet, wurde ergänzend über die Evaluation neuer Methoden der maschinellen Inhaltserschließung berichtet.
Im abschließenden Anwendertreffen wurden die gesammelten Fragestellungen wieder aufgegriffen. Viele der Themen werden auch weiter zu diskutieren sein.
Insgesamt zeichnete sich die Veranstaltung durch eine präzise Organisation, eine angenehme Diskussionsatmosphäre sowie einen äußerst regen Austausch der Teilnehmer*innen aus.

 

Programm und Vorträge des Workshops

 

Sachgruppenvergabe bei Normen

Seit Oktober 2019 werden die Normen in der Deutschen Nationalbibliothek einzeln katalogisiert, da sie nicht mehr auf einer Gruppensignatur magaziniert werden, sondern mit Einzelsignaturen.
Die Deutsche Nationalbibliothek will verstärkt maschinelle Erschließungsverfahren einsetzen. Die Zuweisung einer Sachgruppe für Normen zur Anzeige in der Bibliografie soll perspektivisch maschinell erfolgen. Von Oktober 2019 bis Dezember 2020 wurden für die ca. 3700 formalkatalogisierten Normen die Sachgruppe intellektuell vergeben. Das genügt als Trainingsmaterial für maschinelle Verfahren.
Deshalb wird die intellektuelle Sachgruppenvergabe am 31.12.2020 aufgegeben; solange die maschinellen Verfahren noch nicht entwickelt sind, werden ab 1.1.2021 allen Normen interimistisch die Sachgruppe 600 zugewiesen. Ca. 90% der Normen gehören zu unterschiedlichen technischen Sachgruppen. Die Sachgruppe 600 fasst als übergeordnete Sachgruppe alle technischen Sachgruppen zusammen. Wenn die maschinellen Verfahren entwickelt sind, wird diese Sachgruppe durch die zutreffenden, aber maschinell ermittelten Sachgruppen ersetzt.

 

Information zur DIN EN ISO 3166-1

Bei der Katalogisierung von Ressourcen wird im Rahmen der Formalerschließung das Erscheinungsland und bei Normdatensätzen der GND der geografische Bezug codiert erfasst nach DIN ISO 3166. Die Norm besteht aus drei Teilen und wird regelmäßig überarbeitet. Eine aktuelle Fassung von Teil 1 (“Codes für Ländernamen”) erscheint im Dezember 2020 und kann über den Beuth-Verlag bezogen werden.
Im Gegensatz zur Ausgabe von 2014 sind nur noch das Vorwort und der nationale Anhang in deutscher Sprache, da die Länderzeichen selber tagesaktuell über die OBP (Open Browsing Platform) eingesehen werden können. Die DNB pflegt weiterhin ihre bekannten Ländercodelisten, https://wiki.dnb.de/download/attachments/90411323/laenderCodesAlph.pdf und https://wiki.dnb.de/download/attachments/90411323/laenderCodeSys.pdf auf der Informationsseite zur GND.

 

RDA allgemein

Am 15. Dezember 2020 wird der letzte Meilenstein innerhalb des internationalen 3R-Projekts erreicht. Die Beta-Version des RDA Toolkit wird an diesem Tag zur offiziellen Version des Standards RDA. Die URL des Beta Toolkit wird auf access.rdatoolkit.org umgestellt und der Beta-Status entfällt. Das ursprüngliche Toolkit erhält die URL original.rdatoolkit.org. Dieses switchover date stellt gleichzeitig das offizielle Ende des 3R-Projekts dar.
Mit diesem Umstellungstermin ist jedoch keine Implementierung der neuen Version der RDA verbunden. Die Implementierungen des veränderten Standards RDA obliegen den Anwendergemeinschaften und werden sowohl in der Art als auch im Zeitpunkt stark voneinander abweichen. Einige Anpassungsprojekte wurden bereits begonnen. Diese beschäftigen sich mit der Ausarbeitung bzw. Anpassung der Policy Statements, der Erstellung von Application Profiles und Handreichungen für die Katalogisierung sowie der Planung von Anpassungsschulungen.
Das switchover date ist ebenfalls nicht mit der Abschaltung des ursprünglichen Toolkit verbunden. Dieses steht zunächst weiter zur Verfügung und bleibt vorerst in allen Anwendergemeinschaften die Grundlage für die Katalogisierung in der Praxis. Die Verhandlungen über das Abschalten des ursprünglichen Toolkit werden vom RDA Board und dem RSC gemeinsam durchgeführt.

 

RDA Gremien

Das persönliche Treffen des RDA Steering Committee (RSC) konnte nicht wie geplant in der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem stattfinden und musste virtuell durchgeführt werden. Schwerpunkte des Treffens waren die bevorstehende Umstellung des Beta Toolkit, die Internationalisierung des Standards, die Ausarbeitung und Ausgestaltung der geplanten Community Zones sowie die Organisation und Strategie des RSC nach dem 3R-Projekt.

  • Internationalisierung
    Die Entwicklung der RDA von einem stark anglo-amerikanisch geprägten Standard hin zu einem internationalen steht im Mittelpunkt der nun anstehenden Weiterarbeit des RSC. Bereits im 3R-Projekt wurden zahlreiche Stellen aus dem eigentlichen Regelwerkstext herausgenommen und in den nächsten Monaten überarbeitet. Grundsätzlich ist das Thema Internationalisierung jedoch so umfangreich und von so großer Bedeutung, dass das RSC diese Arbeiten nicht alleine durchführen und Arbeitsgruppen zu speziellen Themen einrichten wird. Der Europe Region kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Der Kontakt zu den noch nicht im RSC vertretenen Regionen übernimmt die Wider Community Engagement Officer.
  • Community Zones
    Bereits seit einiger Zeit beschäftigt sich das RSC mit der Einrichtung sogenannter Community Zones. Diese sollen den Anwendergemeinschaften die Möglichkeit geben, eigene Inhalte einzugeben. Es wurde nun beschlossen, dass die dort eingebrachten Inhalte nicht zu den offiziellen Texten der RDA zählen und so z. B. auch keine Bestandteile von Übersetzungen sind. Die Inhalte der Community Zones unterliegen der Verantwortung der jeweiligen Anwendergemeinschaft. Das RSC wird hierfür Unterstützung anbieten und z. B. ein Template für diesen Bereich entwickeln. Auch möchte das RSC, soweit möglich, die Inhalte auf RDA-Konformität überprüfen. Hierzu gehört z. B. die Aufforderung, Inhalte regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Darüber hinaus soll bei Bedarf die RSC Technical Working Group hinzugezogen werden.
  • Governance und Organisation
    Auch nach dem 3R-Projekt wird es ein offizielles Revisionsverfahren in Form von Discussion Papers und Proposals geben. Diese können von Einzelpersonen oder Gruppen über die jeweilige Regionalvertretung eingebracht werden. Das RSC wird vierteljährlich über die eingebrachten Dokumente beraten.

Insgesamt wünscht sich das RSC ein flexibleres Revisionsverfahren und eine offenere Kommunikation als in der Vergangenheit und wird dazu in den nächsten Monaten Erfahrungen sammeln. Die Regions mit ihren Anwendergemeinschaften und die bestehenden und geplanten Working Groups des RSC werden hier eine wichtige Rolle spielen.
Das nächste Treffen des RDA Board findet vom 30. November bis zum 3. Dezember 2020 in virtueller Form statt.

 

RDA DACH

Der für Standards und Regelwerke zuständige Standardisierungsausschuss und seine nachgeordneten Arbeitsgruppen haben sich intensiv mit der Durchführung der erforderlichen Anpassungsarbeiten für das neue RDA Toolkit befasst, haben Optionen erarbeitet und evaluiert. Hierzu gehören auch wirtschaftliche Aspekte wie Aufwandsabschätzungen. Konsens ist, dass das neue RDA Toolkit nicht einfach zu benutzen ist und daher durch ausführliche praktische Handreichungen, die die bestehenden und neuen Regelungen enthalten und interpretieren, ergänzt werden muss. Diese sollen in einem webbasierten Handbuch für den DACH-Raum dokumentiert werden. Gleichzeitig muss dieses Handbuch für Schulungen einsetzbar und modular z. B. für Spezialmaterialien zu ergänzen sein. Weitere Anwendergemeinschaften aus Kultureinrichtungen wie Museen und Archive werden in diesen Prozess über die Arbeit in den Sonderarbeitsgruppen des Standardisierungsausschusses mit einbezogen. Durch die Ausführlichkeit des geplanten RDA-DACH-Handbuchs wird in Zukunft auf eine Vollübersetzung ins Deutsche verzichtet werden können. Hiervon ausgenommen ist die vollständige Übersetzung der RDA Registry.

  • Arbeitsgruppe der DACH-Nationalbibliotheken
    Die bereits seit einigen Jahren bestehende Arbeitsgruppe der Nationalbibliotheken (Deutsche, Österreichische und Schweizerische Nationalbibliothek) hat in den vergangenen Monaten an einem Entwurf für ein Application Profile für den deutschsprachigen Raum weitergearbeitet. Der Entwurf enthält die für die intellektuelle Erschließung benötigten Elemente auf der Werk-, Expressions- und Manifestationsebene. Bis Dezember 2020 möchte die Arbeitsgruppe einen Entwurf für ein Application Profile für eine einfache Manifestation vorlegen und in die Fachgruppe Erschließung geben. Somit soll die Verzahnung des geplanten DACH-RDA-Handbuchs mit der internationalen Ebene der RDA gewährleistet werden
  • Sonderarbeitsgruppe Musik (AG Musik)
    Die Einrichtung der neuen Sonderarbeitsgruppe Musik wurde in der Sommersitzung des STA beschlossen. Die bisherige Themengruppe Musik unterhalb der Fachgruppe Erschließung geht in der neuen AG Musik auf. Das Benennungsverfahren wurde im Oktober eröffnet. Ein erstes virtuelles Treffen ist für Januar 2021 geplant.
 

Über die Arbeit weiterer Sonderarbeitsgruppen können Sie sich hier informieren

 

EURIG

Die Mitglieder der EURIG beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit den Anpassungsarbeiten für das neue RDA Toolkit wobei die Herangehensweise sehr unterschiedlich ist. Einzelne Communitys wie Dänemark und Schweden haben ihre Anpassungsprojekte ausgesetzt. Dies geschieht zum einen aus wirtschaftlichen Gründen, zum anderen weil zunächst mit vorhandenen Regelwerken weitergearbeitet werden soll. Andere Anwendergemeinschaften wie die British Library sind mit ihren Anpassungsarbeiten fortgeschritten. Hierbei spielen die englische Muttersprache und die Erschließungstradition nach AACR2 eine große Rolle. Aber auch neue Anwender, wie die ungarische Nationalbibliothek, bereiten die Implementierung intensiv vor und versuchen, die neuen Konzepte umzusetzen.
Trotz der bestehenden Barrieren in Europa, wie verschiedene Sprachen und heterogene Erschließungstraditionen, versucht die EURIG zu vermitteln und Unterstützung anzubieten. Ein wichtiger Baustein hierbei ist der Austausch und die gegenseitige Information. Aus diesem Grund wurde auch die als IFLA Satellite Meeting geplante Veranstaltung „RDA in Europe“ am 15. September 2020 nicht abgesagt, sondern virtuell durchgeführt. 150 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Ländern Europas gaben diesem Entschluss des EURIG-Vorstands recht.

 

Mehr Informationen

 

IFLA

Im Bereich der Standardisierung arbeitet die Arbeitsstelle für Standardisierung intensiv in der International Federation for Library Associations and Institutions (IFLA) mit. Dies gilt für die Aktualisierung des IFLA Standards Procedures Manual im Committee on Standards, die Überarbeitung der International Cataloguing Principles (ICP) in der Cataloguing Section sowie die Überarbeitung und Neuorientierung der International Standards Bibliographic Description (ISBD) in der ISBD Review Group.
Die IFLA ISBD RG plant im kommenden Jahr einen ersten Entwurf für einen am IFLA Library Reference Model angepassten Namespace für die ISBD auf der Manifestationsebene vorzulegen.

 

Projekt GND für Kulturdaten (GND4C)

Das bei der DFG beantragte Projekt "GND4C" für Kulturdaten soll die entsprechenden organisatorischen und technischen Voraussetzungen schaffen, um das bisher auf eine bibliothekarische Nutzung ausgerichtete Angebot der Gemeinsamen Normdatei (GND) in ein spartenübergreifendes Produkt zu überführen. Im letzten Newsletter wurde der Folgeantrag ausführlich dargestellt.
Bereits im Herbst wurden für den Fall der Mittelzusage durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zwei Stellen in der Deutschen Nationalbibliothek ausgeschrieben, um zum Projektbeginn starten zu können.
Im September wurden gemeinsam mit fast allen Fachstellen, der Servicestelle der DDB und den künftigen Agenturen in einem Workshop der mögliche Workflow der Datenaufbereitung von der Kultureinrichtung über den GND-Abgleich in die DDB skizziert. Dieser wird mit der Aufnahme der Beratungstätigkeit der neuen Agentur weiter konkretisiert. Für Ende November steht der Projektphase 1 abschließende Workshop unter dem Motto „Evaluieren.- Verbessern - Ausblick“ als digitales Format an.

 

GNDCON II am 7./8. Juni 2021 - Save the Date!

Die für den 7. und 8. Juni 2021 geplante GNDCon II, die die DNB gemeinsam mit den Partnern des Projektes GND4C und GND-Kooperative ausrichtet, wird unter dem Vorzeichen von Covid19 jetzt primär digital entwickelt.
Interessierte, die an der inhaltlichen Ausgestaltung der GNDCon II mitwirken möchten, sind herzlich willkommen und können sich gern unter afs@dnb.de melden.

 

GND-Website launch voraussichtlich Anfang 2021

Da das Interesse der Fachöffentlichkeit an der GND groß ist, wird die GND-Website künftig in sechs verschiedenen Bereichen informieren und zu vertiefenden Angeboten weiterleiten. Der Launch der GND-Website wird voraussichtlich Anfang 2021 stattfinden. Auf der neuen GND-Website soll möglichst umfassend über die angestoßenen Veränderungen im Zuge der Öffnung der GND und neue Offerten zum Mitmachen informiert werden. Das öffentliche GND-Wiki wird erweitert und zur Vorbereitung des Launches genutzt. Dort finden sich künftig in einer gestalterisch neuen Form viele der Inhalte, die für die Website „GND.network“ geplant werden. Dabei geht es nicht nur um Fragen zu den Daten der Normdatei.
Die Bereiche sind:

  • Einführung in die GND: Informationen über die GND, ihre Grundstruktur auf organisatorischer und struktureller Ebene sowie eine allgemeine Einführung in die Thematik der Normdaten.
  • Informationen zur Nutzung der Daten: Datensuche, Datenbezug, Fehlermeldung und Datenselektion.
  • Informationen zur GND-Redaktion: GND-IDs anreichern, neue GND-Datensätze anlegen und regelmäßig als GND-Redaktion arbeiten.
  • Informationen zur GND-Gestaltung: Regelwerk, Standards, Gremien und Arbeitsgruppen.
  • Informationen zu den GND-Projekten: Zum Beispiel ORCID, GND4P, GND4C oder GND meets Wikibase.
  • Informationen zu GND-Veranstaltungen
 

GND meets Wikibase

Im Oktober haben wir die Zusammenarbeit mit unserem Dienstleister professional.Wiki aufgenommen. Ziel ist es, mit den so gewonnenen zusätzlichen IT-Ressourcen noch bis zum Jahreswechsel die circa acht Millionen GND-Datensätze in der Wikibase-Instanz zu spiegeln und eine erste Ansicht für die geplante D-A-CH-Dokumentationsplattform zu den Regelwerken nach RDA, RSWK und den GND-Erfassungshilfen in einer Wikibase Datenbank zu bündeln.

 

ORCID DE

In Deutschland haben mittlerweile mehr als 200.000 Wissenschaftler*innen eine ORCID iD. Die Gesamtzahl der ORCID iDs betrug in der ersten Novemberhälfte mehr als 10 Millionen.
Im Juli 2020 konnten nach Abgleichverfahren weitere 20.000 ORCID iDs in GND-Personendatensätze eingespielt werden, Ende November 2020 folgte eine weitere Einspielung von knapp 10.000 ORCID iDs aus dem Claiming der Open-Access-Datenbank BASE. Nach der Einspielung wird bei mehr als 100.000 GND-Personendatensätzen eine ORCID iD angegeben.
Der Körperschaftsidentifikator von ROR wurde in die Liste der Standard Identifier Source Codes der Library of Congress übernommen. Damit kann der Identifikator auch in GND-Körperschaftsdatensätzen als Standardnummer verwendet werden. Identifikatoren für Körperschaften wird das Thema des 4. ORCID-DE-Workshops sein, der am 2.12.2020 virtuell stattfinden wird. Im Rahmen des Projekts ORCID DE 2 wird die Nutzung der ROR-ID unterstützt. In der DNB wird geprüft, welchen Nutzen die ROR-ID für die GND hat und ob ein maschinell unterstützter Datenabgleich mit anschließender Einspielung infrage kommt.

 

MARC 21

Die MARC/RDA Working Group hat zwischen September und November 2020 in wöchentlichen Treffen ihre Arbeit fortgesetzt. Die neuen Felder 335 für den "Extension Plan" und 881 für die "Manifestation Statements" sind Bestandteile des im November 2020 erscheinenden Updates 31 zur MARC-Dokumentation. Die beiden im Sommer 2020 im MARC Advisory Committee diskutierten Themen "Mode of Issuance" und "Type of Binding" wurden jetzt als Anträge formuliert. Nach Vorarbeiten durch die "LC-PCC Task Group on Data Provenance in Beta RDA Toolkit" konnte außerdem ein umfangreiches Diskussionspapier zum Bereich "Data Provenance" nach RDA erarbeitet werden. Hier sind in RDA nicht nur die Angaben zur Erstellung und Herkunft von Metadaten gemeint, vielmehr geht es im weitesten Sinne um Aussagen über Aussagen, auf Datensatzebene, auf Feldebene, eventuell auch auf Unterfeldebene. Die bisher vorhandenen Formatlösungen (Feld 883 im Titeldatenbereich, lokales Unterfeld $9 mit Unterlabeln für Sprache, Schrift, zeitliche Gültigkeit im Normdatenbereich) und die dahinterstehenden Anwendungsfälle und Bedarfe (automatische Erschließung und Kennzeichnung der dabei entstandenen Metadaten, sprachcodierte Sucheinstiege in der GND) wurden in die Diskussion eingebracht. Alle drei Papiere stehen auf der Tagesordnung der Treffen des MARC Advisory Committee, die voraussichtlich Ende Januar 2021 stattfinden werden. Die noch ausstehenden Themen der "Representative Expression" und ihrer Attribute sowie des Entitätentyps "Nomen" sollen im nächsten Zyklus (Februar bis Mai 2021) bearbeitet werden. Der Zeitplan wurde angepasst; es ist jetzt für Januar 2022 mit dem Abschluss der Arbeiten zu rechnen.
Von deutschsprachiger Seite wurde ein Diskussionspapier vorbereitet und zur Diskussion im MARC Advisory Committee eingereicht, das für die GND im Format MARC Authority das Feld 672 "Titelangaben" um ein Unterfeld ergänzen soll, in dem Angaben wie "Übers. von:", "Hrsg. von:" oder "Verleger von:" unterschieden werden können.
Die Mitte August 2020 entworfenen "Empfehlungen zur Abbildung von Open Access und Lizenzangaben in MARC 21" wurden in der Themengruppe Lizenzangaben und in der AG KVA diskutiert. Eine Fassung, die zur Veröffentlichung vorgesehen ist, wird aktuell erstellt. Die Empfehlungen werden mit denen der DINI-AG-KIM-Lizenzengruppe abgeglichen. Die Deutsche Nationalbibliothek wendet die Empfehlungen an: Sie wird die Felder 506, 510, 540 und 542 ab Februar 2021 in ihren MARC-Titeldaten-Lieferungen erstmals verwenden, entsprechende Ankündigungen und Testdaten sind zur Verfügung gestellt worden.

 

Allgemeine Informationen zur MARC/RDA Working Group

 

BIBFRAME

Am 22. und 23. September 2020 hat in virtueller Form der "BIBFRAME Workshop in Europe 2020" stattgefunden. Neben Präsentationen der aktuellen Fortschritte durch die internationalen Hauptbeteiligten war die Panel-Diskussion zu "Rules for cataloguing and interoperability" ein wesentlicher Programmpunkt. Die Folien zu den Präsentationen und die Video-Mitschnitte sind auf der Seite https://www.casalini.it/bfwe2020/ zu finden. Nach dem vorläufigen Stand der Planung soll der nächste Workshop am 21. und 22. September 2021 in Budapest stattfinden.

 

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ISSN 1862-5959

Dieser Newsletter ist ein kostenloser Service der Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek. Er wird ausschließlich an Interessenten versandt, die sich zuvor auf unserer Webseite angemeldet haben.

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Bildnachweis: Alle Fotos wurden, soweit nicht anders angegeben, von Stephan Jockel, Deutsche Nationalbibliothek, erstellt.