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Newsletter Standardisierung und Erschließung

Nr. 51, Dezember 2022

Editorial

Willkommen zur Dezemberausgabe des Newsletters Standardisierung und Erschließung. Wir möchten Sie wie immer über die aktuellen Entwicklungen und Themen im Bereich der Standardisierung und Erschließung informieren.
Im neuen Newsletter finden Sie neue Informationen und zahlreiche Updates, auch zu den verschiedenen Meetings und Workshops, die in den vergangenen Monaten stattgefunden haben. Auch die Arbeit in den Projekten konnte erfolgreich fortgesetzt werden.
Wir bedanken uns für Ihr Interesse und wünschen Ihnen eine erholsame Zeit zwischen den Jahren.
Anregungen nehmen wir gerne unter der Adresse afs@dnb.de entgegen.

 

Unsere Themen

BIBFRAME-Workshop

EDUG 2022

GND meets Wikibase

GND4C

Projekt GND-mul

NFDI Text+

RDA im deutschsprachigen Raum

Standardisierungsausschuss | Community-Arbeit

Standardisierung international

Workshop KI und DH in Bibliotheken

Mehr entdecken

 

BIBFRAME-Workshop

Der sechste BIBFRAME-Workshop hat am 20. und 21. September 2022 an der Országos Széchényi Könyvtár, der Ungarischen Nationalbibliothek in Budapest, stattgefunden. Er war angelegt als hybride Veranstaltung: 52 Kolleg*innen waren vor Ort anwesend, weitere 511 Kolleg*innen hatten sich für eine Online-Teilnahme registriert; insgesamt waren 56 Länder vertreten.
In drei Strängen erfolgte ein intensiver Austausch zu praktischen Fragen von BIBFRAME: „BIBFRAME in operation“, mit Ergebnissen aus den produktiven Anwendungen von BIBFRAME; „New developments“ mit neueren Ansätzen und Entwicklungen; und unter dem Thema „Interoperability“ wurde reagiert auf die Tatsache, dass zunehmend in BIBFRAME strukturierte Daten in teilweise unterschiedlichen „Dialekten“ entstehen, die sich in Details unterscheiden und jetzt in verschiedenen Anwendungen und Umgebungen aufeinander bezogen und miteinander mischbar gemacht werden sollen.
Es gab u.a. Präsentationen der Library of Congress, der kanadischen University of Alberta Library, der Schwedischen Nationalbibliothek, der Ungarischen Nationalbibliothek und des Petőfi Literary Museums, der Finnischen Nationalbibliothek, von Casalini Libri und @Cult für Share VDE, der Stanford University Libraries, der University of Pennsylvania Libraries, der Cornell University, der University of California Davis, der Firmen EBSCO und OCLC, sowie von Karen Coyle und Damian Iseminger. In zwei Gruppendiskussionen wurden die Themen „Interoperabilität“ und „Einstieg in BIBFRAME“ näher beleuchtet.
Die Organizer Group erfährt einige Änderungen: Leif Andresen, der die Initiative der Workshop-Serie 2016 gestartet hatte, gibt sein Amt als Leiter der Gruppe an Michele Casalini ab, neu sind Vertreter*innen aus Norwegen und Belgien.
Für das kommende Jahr ist der siebte BIBFRAME-Workshop an der Königlichen Bibliothek Belgiens in Brüssel geplant, als Termin zeichnet sich erneut Mitte bis Ende September 2023 ab.
Im Nachgang des Workshops hat die Library of Congress angekündigt, dass sie als ihr nächstes Bibliotheksverwaltungsprogramm FOLIO ausgewählt hat, und für die Weiterentwicklung und Implementierung eine auf zunächst drei Jahre angelegte und mit erheblichem finanziellen Volumen versehene vertragliche Zusammenarbeit mit der Firma EBSCO und deren EBSCO FOLIO Services vereinbart hat. Damit ist auch die bewusste weitere Verwendung des BIBFRAME-Standards verbunden.

Weiterführende Links
Programm, mit Folien der Präsentationen
Slack-Arbeitsbereich
Twitter
E-Mail-Liste
Königliche Bibliothek Belgiens
Ankündigung der Library of Congress zu FOLIO und EBSCO
Einordnung durch Marshall Breeding dazu
FOLIO in Deutschland

 

EDUG 2022

Am 6.10.2022 fand das Business Meeting 2022 der European DDC Users Group (EDUG) statt. Wie auch in den beiden vergangenen Jahren wurde das Treffen online durchgeführt; für das nächste Jahr ist das Meeting, inklusive Symposium, aber wieder vor Ort (dann in Oslo) geplant. Der Vorstand wurde neu gewählt und besteht jetzt aus Harriet Aagaard, Chair (Schwedische Nationalbibliothek), Tina Mengel, Vice-Chair (Deutsche Nationalbibliothek) und Jo Maxwell, Secretary (Bibliographic Data Services, Dumfries, und UK DDC User Forum).
Neben den von allen institutionellen Mitgliedern vorgetragenen National Reports berichtete der DDC-Editor Alex Kyrios über die aktuellen Aktivitäten von OCLC und des Editorial Policy Committee (EPC). Außerdem präsentierte die bisherige Vorsitzende Elise Conradi einen Rückblick auf 15 Jahre EDUG und die in dieser Zeit behandelten Themenschwerpunkte.
Im letzten Jahr wurde die Zusammenarbeit zwischen OCLC und den Übersetzungsteams durch ein alle zwei Monate stattfindendes Translation Partners Meeting verstärkt. Darüber hinaus hostet die DNB seit einigen Monaten eine Informationsplattform rund um die internationale DDC-Übersetzung (Dewey Translation Wiki), die von Tina Mengel aufgebaut und gepflegt wird und auf dem Meeting vorgestellt wurde.

 

Mehr zu EDUG

 

GND meets Wikibase

Das Interesse am Wikibase-Vorhaben der DNB ist groß, wie die Nachfrage von unterschiedlichen Konferenzen allein für die zweite Jahreshälfte zeigt. Vor allem amerikanischen Bibliotheken, Archive und Kultureinrichtungen setzen sich in der Gruppe LD4 intensiv mit unseren Ergebnissen auseinander. Die 2021 gegründete LD4-Community steht allen an interoperablen Standards, Werkzeugen und Services Interessierten offen, die das Thema Linked Data im Bereich Bibliotheken- und Archive antreibt. Ende Juni wurde dort auf einem Arbeitstreffen der aktuelle Stand der Arbeiten an der Deutschen Nationalbibliothek referiert. Wie bekannt, geht es zum einen um die Einrichtung einer Wikibase-Instanz als „zweiten Wohnsitz“ für die GND, andererseits um die Nutzung von Wikibase-Instanzen für die Dokumentation von Erschließungsregeln in Form strukturierter Daten mit einer ansprechenden Website als Frontend. Die Beauftragung des Dienstleisters für das Webdesign ist gerade erfolgt.

 

Internationale LD4-Community

Werkstattbericht der AfS zur Öffnung der GND

 

GND4C

Im DFG-Projekt GND4C wurden die Arbeiten am Import von Daten aus den im Projektantrag genannten Fallbeispielen fortgesetzt. Für Februar steht ein Zwischenbericht an den Ausschuss für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (AWBI) der DFG an.
Im Feld der Community-Arbeit richteten wir mit sehr positivem Feedback im Oktober die Auftaktveranstaltung des „GND Forum Archiv“ mit knapp 100 Gästen am Standort Frankfurt aus. Ziel der Veranstalter war es, die Plattform der in 2020 eingerichteten Interessengruppe der staatlichen Archive um neue Akteure zu erweitern. Im November folgt das „GND Forum Bauwerke“.
Zur Erläuterung: Im Dialograum des neuen Formates „GND-Forum“ werden Bedarfe und Barrieren der jeweiligen Zielgruppe eruiert. So finden sich formierende Arbeitsgruppen um einen Rahmen zur Erörterung von Fragen der Standardisierung, des Anwenderkontextes oder zu Datenmodellen der Erschließung und spezifischer Modelle zur GND zu finden. Außerdem werden in den Foren Workshops und Trainings zu GND relevanten Fragestellungen angeboten.

 

GND-Forum

 

Projekt GND-mul

Das Projekt GND-mul (Multilinguale Crosskonkordanzen zur GND), in dem eine integrierte Lösung für die Verwaltung, Pflege und Nutzung von Crosskonkordanzen (CK) in der GND geschaffen wird, kann im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.
Auf dem Weg zum Projektabschluss konnte das Projektteam weitere Meilensteine erreichen.
So wurde die erste Version der Redaktionsrichtlinien „Regeln für GND-Crosskonkordanzen (Mapping-Methodik)“ für das Vokabular-Mapping zur GND (unter Berücksichtigung der Thesaurus-Norm ISO 25964 Teil 2) online veröffentlicht.
Mitte Oktober 2022 fand der Workshop für GND-Redakteur*innen aus der DNB und der Schweizerischen NB statt, mit welchem die nötigen Informationen für die kontinuierliche GND-LCSH-RAMEAU-CK-Pflege im Rahmen der fachlichen GND-Redaktion vermittelt wurden. Bereichert wurde der Workshop durch Videobeiträge der Library of Congress (LoC) und der Bibliothèque nationale de France (BnF).
Die CK-Arbeit soll nach Projektabschluss Teil der fachlichen GND-Redaktion für Sachbegriffe werden. Bislang existieren fast 100.000 CK-Sätze zwischen diesen drei Schlagwortsprachen. Durch kontinuierliche Pflege und weiteren Ausbau dieser Daten wird u.a. die multilinguale Recherche in Bibliothekskatalogen unterstützt.
Einen Überblick über die Anzahl der Mappings zur GND bietet die neu eingerichtete Wiki-Seite „Statistik der Mappings GND – Fremdthesauri“, welche monatlich aktualisiert wird.
Die in intensiver Zusammenarbeit mit den externen Thesauruspartnern vorbereiteten CK-Daten (GND-STW, GND-MeSH, GND-TheSoz, GND-LCSH-RAMEAU, GND-NSogg und GND-EMBNE) werden derzeit in die GND eingespielt. Das entsprechende Update der TOP500-Sätze ist bereits erfolgt, die CK-Daten sind dort bereits in den 7XX-Feldern sichtbar.
An Eignungskriterien für die zukünftige Neuaufnahme von CK wird derzeit gemeinsam mit den Kolleg*innen der AfS gearbeitet. Die Ergebnisse werden im Anschluss, genau wie die Informationsseiten von GND-mul, in eine frei zugängliche dauerhafte GND-Web-Präsenz ziehen.

Informationen und aktuelle Entwicklungen rund um das Projekt GND-mul

Kontakt zum Projektteam: GND-Mappings@dnb.de

 

NFDI Text+

Im Herbst 2021 nahm das DFG-Projekt „NFDI Text+“ seine Arbeit auf.
Im Oktober 2022 fand das DNB-interne Kick-Off zu Text+ statt. Die Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS) der DNB unterstützt die Ausformung einer GND-Agentur für die spezifischen Bedarfe der Text+-Gemeinschaft. Um diese besser kennenzulernen, richtete die AfS gemeinsam mit ihren Partnern, namentlich der SUB Göttingen, im Juni das „GND-Forum Text+“ als Dialograum für die Text+ Community aus, an der mehr als 70 Personen teilnahmen. Die Impulse dieser Auftaktveranstaltungen mündeten in mehrere neue Aktivitäten in diesem Jahr: Im Herbst laden wir die Forschenden aus Text+ zu einer Umfrage zur GND-Nutzung ein, um noch fundierter ihre Bedarfe zu ermitteln. Außerdem starten wir NFDI weit einen Prozess zur Ausbildung eines “Big Pictures” der unterschiedlichen Anwendungen und Dienste, in denen die GND Teil sein wird. Ferner mit einem Arbeitstreffen für Interessierte aller Sektionen und deren Workinggroups. Schließlich richten wir gemeinsam mit Partnern aus GND4C und NFDI4Culture im Dezember einen Workshop zur Konzeption eines modularen Schulungsprogramms für nicht-bibliothekarischer Anwender- und Usergruppen der GND aus.
Weitere Informationen zu

 

NFDI-Konsortium Text+

GND-Forum Text+

Sektionen der NFDI

 

RDA im deutschsprachigen Raum

Die Fachgruppe Erschließung hat sich weiterhin im Auftrag des Standardisierungsausschusses mit den Themen aus dem 3R-Projekt für DACH-Bibliotheken beschäftigt. Die Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Datenformate, dem GND-Ausschuss und den thematischen Arbeitsgruppen (STA-AGs) wird parallel dazu weitergeführt und hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Einzelne Themen wurden gemeinsam mit Vertretungen aus den entsprechenden Arbeitsgruppen in den Webkonferenzen der Fachgruppe behandelt und Probleme erfolgreich gelöst. Dieser Prozess hat wesentlich zum gegenseitigen Verständnis beigetragen und wird fortgesetzt. Dies gilt im Besonderen für das kommende Jahr 2023, in dem die Inhalte aus den STA-AGs in das Erschließungshandbuch eingebracht werden sollen.
Ende Oktober wurde der vorläufig wichtigste Meilenstein in Bezug auf die Arbeiten am Erschließungshandbuch erreicht. Die für das erste Release vorgesehenen Texte konnten fristgerecht bis Ende Oktober 2022 fertiggestellt werden und so in die DACH-Dokumentationsplattform übernommen werden. Parallel zu den Texten im Erschließungshandbuch wurden die Angaben für die Anwendungsprofile für publizierte Ressourcen ausgearbeitet und werden so bereits ebenfalls im ersten Release enthalten sein.
Mit dem Ende des 3R-Projekts für DACH-Bibliotheken Ende Dezember 2022 wird die Fachgruppe Erschließung zur normale Regelwerksarbeit zurückkehren. Durch die anstehenden Nacharbeiten und die geplanten Anpassungsschulungen (RDA-Praxis-Updates) wird diese Arbeit jedoch nach wie vor intensiv sein.
Zu den Folgearbeiten des 3R-Projekts für DACH-Bibliotheken gehören Anpassungsschulungen. Diese „RDA-Praxis-Updates“ werden voraussichtlich im Mai 2023 beginnen und sich im ersten Schritt an Multiplikator*innen richten. Alle geplanten Teile dieser „RDA-Praxis-Updates“ werden virtuell online oder auch zum Selbststudium angeboten werden. Die Arbeitsstelle für Standardisierung wird laufend darüber berichten und die Termine kommunizieren.
Für den Bibliothekartag 2023 im Mai in Hannover wurde ein Beitrag zum ersten Release des Erschließungshandbuchs und der DACH-Dokumentationsplattform eingereicht.

 

Standardisierungsausschuss | Community-Arbeit

IG Archiv
Diese Interessengruppe wurde 2020 von der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes- und der Länder (KLA) gegründet.
Am 5. Oktober 2022 fand das GND-Forum Archiv in der DNB in Frankfurt am Main statt. Das nächste Treffen wird im Frühjahr 2023 zur Erweiterung der IG Archiv und zur Weiterarbeit an im Forum ermittelten Themen stattfinden.

IG Performing Arts
Die Interessengruppe Performing Arts hat Pilotcharakter im Hinblick auf die Einbindung einer Community in den Kontext des Standardisierungsausschusses. Auftakt dazu bildete das „Forum Performing Arts in der Gemeinsamen Normdatei (GND)“ am 28. Januar 2022. Die Arbeit konnte direkt mit zwei Workshops weitergeführt werden. Am 16. Mai traf sich die Community zum Workshop „Die GND nutzen“ und am 29. Juni zur Veranstaltung „Datenmodelle der Performing Arts“. Um die gewünschten Arbeiten in einer konkreten Arbeitsumgebung durchführen zu können, wurde beschlossen, die Interessengruppe in eine Arbeitsgruppe des Standardisierungsausschusses (STA-AG) umzuwandeln und ein entsprechender Antrag gestellt. Nach der Zustimmung des STA im Juni wurden in den letzten Monaten die Vorbereitungen für die Umwandlung getroffen.

IG Museum
Diese Interessengruppe bereitet sich aktuell auf eine Forumsveranstaltung zur breiteren Bedarfsermittlung in der Museumscommunity vor, die am 6. März 2023 mit dem Titel „GND-Forum Museen und Sammlungen“ stattfinden wird. Entsprechend diesem Stand der Vorbereitungen ist die Gestaltung der Weiterarbeit nach dem Forum derzeit noch offen und wird Bestandteil der Forums-Veranstaltung sein.

IG Bauwerke
Auch hier haben sich Vertreter*innen mehrerer Institutionen zu einem Arbeitskreis zur Vorbereitung einer Forumsveranstaltung zur breiteren Bedarfsermittlung zusammengefunden. Am 14. November 2022 konnte die Veranstaltung „GND-Forum Bauwerke – Dialog rund um Bauwerksdaten und Standardisierung“ durchgeführt werden. Sie stieß auf reges Interesse und die zahlreichen Teilnehmenden machten deutlich, wie hoch auch in dieser Community der Bedarf an Informationen zur GND ist, bei gleichzeitiger Bereitschaft, sich in den Prozess der Weiterentwicklung und Öffnung einzubringen.
Die Gestaltung der Weiterarbeit nach dem Forum ist auch hier noch offen und ebenfalls Bestandteil der nächsten Treffen.

 

Standardisierung international

  • RDA Steering Committee (RSC)
    Erstmalig fand im Juli ein asynchrones Meeting mit einer zweistündigen öffentlichen Online-Session statt, um den Kolleg*innen aus den Anwendergemeinschaften die Gelegenheit zu geben, als Observer teilzunehmen. Diese Möglichkeit wird ab jetzt regelmäßig in den vierteljährlichen virtuellen Treffen angeboten.
    Das jährliche Präsenztreffen des RSC musste aufgrund teilweise noch bestehender Reisebeschränkungen erneut virtuell und asynchron über zwei Wochen im Oktober stattfinden. Schwerpunkte waren, neben immer noch anstehenden Nacharbeiten zum 3R-Projekt, die Community Resources Area im RDA Toolkit, Schulungen für die Anwendung des neuen Toolkit und die Ausarbeitung des Action Plan für 2023 bis 2025.
    Die Community Resources Area wird im Toolkit für Inhalte eingerichtet, die RDA-konform, aber spezifisch für die jeweilige Anwendergemeinschaft sind, wie Vokabulare, Regelungen zu Rechtschreibung, Abkürzungen und vieles andere mehr. Das RSC und ALA Publishing haben einen ersten Kriterienkatalog erstellt und veröffentlicht, der die Art der Inhalte und den Zugang zu diesem Bereich regelt.
    Während des Meeting konnten auch die Arbeiten im Bereich der DACH-Dokumentationsplattform und die Arbeiten in Wikibase vorgestellt werden. Besondere Beachtung fanden hier die bereits entwickelten Application Profiles für den deutschsprachigen Raum.
    Ebenfalls für das Oktober-Meeting hat die RSC Education and Orientation Officer, Elisa Sze, einen Erfahrungsbericht für den Unterricht zum neuen Toolkit für Studierende eingebracht. Auch hier konnten die Planungen für die DACH RDA-Praxis-Updates vorgestellt, die sich an die Zielgruppe der Praktizierenden richtet. Insgesamt wurde festgestellt, dass an dieser Stelle Bedarf für Zusammenarbeit und Austausch besteht. Das RSC plant folglich eine Handreichung für Trainings auszuarbeiten und im Toolkit zur Verfügung zu stellen.
    Für die Translation Working Group konnte ein neuer Chair gefunden werden. Diese Aufgabe wird ab Januar 2023 von Szabolcs Dancz aus der Ungarischen Nationalbibliothek wahrgenommen.
    Als neue RSC Secretary konnte im Sommer 2022 im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens eine Nachfolgerin für Linda Barnhard gefunden werden. Es ist Anne Welsh aus Großbritannien. Sie nimmt das Amt als secretary-elect seit August wahr und wird es ab Januar 2023 übernehmen.
  • RDA Board
    Das RDA Board beschäftigt sich seit einigen Monaten mit der Entwicklung eines stabilen Business Modells zur Finanzierung des Standards. Darüber hinaus wurden die Arbeiten für den Strategic Plan für die nächsten fünf Jahre aufgenommen. Ergebnisse liegen bei beiden Themen noch nicht vor. Das nächste Treffen des RDA Board findet im Dezember 2022 statt. Für das kommende Jahr ist ein gemeinsames Treffen des RSC und des RDA Board geplant.
  • EURIG
    Wie bereits in den vergangenen Jahren fand eine erneute Veranstaltung der EURIG „RDA in Europe“ am 17. November statt. Neben Berichten aus den Anwendergemeinschaften gab es erstmals ein Schwerpunktthema zum neuen Konzepts „Aggregates“. Aus der deutschsprachigen Community wurde das Erschließungshandbuch und das DACH-Dokumentationsprojekt vorgestellt.
    Infos unter http://www.rda-rsc.org/europe
  • IFLA
    Der IFLA-Kongress WLIC 2022 fand Ende Juli in Dublin, Irland statt. Die Dauer des Kongresses wurde leicht verkürzt und das Programm gestrafft, was zu vielen Überschneidungen bei den Programmpunkten führte.

    • Advisory Committee on Standards (CoS)
      Dieses Gremium ist für alle IFLA-Standards zuständig, nicht nur für den Bereich der Erschließung. Eine der Hauptaufgaben ist die Beobachtung und Beurteilung von Standards. Hierfür gibt es seit vielen Jahren ein Standards Procedure Manual, welches aktuell überarbeitet wird. Dieser Prozess kommt nur langsam voran, da einige Grundsatzfragen seitens der IFLA noch nicht geklärt sind. Hierzu gehört auch die Frage, ob und wie IFLA Standards in Zukunft veröffentlicht werden können, z. B. als Webtool.
    • Cataloguing Section
      Die Mitglieder der Cataloguing Section erachten es als eine ihrer Kernaufgaben, die Zukunft der Katalogisierung zu diskutieren und Lösungen für sowohl die traditionelle als auch die Erschließung in modernen Kontexten zu erarbeiten. Um diesen Prozess voranzubringen, hat sie ein Grundsatzpapier an das Advisory Committee on Standards adressiert mit der Bitte, eine Task-und-Finish Working Group zu diesem Thema einzuberufen. Diese soll für den nächsten Kongress im Sommer 2023 erste Ergebnisse vorlegen und mit den Kolleg*innen aus aller Welt in die Diskussion einsteigen.
    • International Cataloguing Principles (ICP)
      Dieses aus dem Jahr 1961 stammende Grundlagenmodell im Bereich der Standardisierung wird aktuell in einer Teilgruppe der IFLA Cataloguing Section überarbeitet und an das IFLA Library Reference Model angepasst. In den vergangenen Monaten hat sich die Arbeitsgruppe mit den Grundsatzfragen für die Überarbeitung des Models befasst. Es hat sich herausgestellt, dass das vorliegende Model grundsätzlich überarbeitet werden muss, wenn es weiterhin eine Grundlage für Erschließungsstandards sein und den Anforderungen an eine moderne Katalogisierung genügen soll. Die Arbeitsgruppe erarbeitet zurzeit einen Entwurf für die Kernkapitel der ICP, der Ende Januar 2023 vorliegen soll.
    • International Standard Bibliographic Description (ISBD)
      Die ISBD unterziehen sich derzeit einem aufwändigen Aktualisierungsverfahren. Eine Untergruppe der IFLA ISBD Review Group erarbeitet eine Anpassung der ISBD an das IFLA LRM auf Manifestationsebene als ersten Schritt. Die von einer ISBDM Task Force vorgeschlagenen Herangehensweise wurde im Rahmen des WLIC 2022 in Dublin bestätigt. Um die Anwendergemeinschaften weltweit zu informieren, findet am 26. Januar 2023 ein Webinar für alle Interessierten statt. Im März 2023 soll ein Entwurf für die interne Diskussion ausgearbeitet sein und ein weltweites Kommentierungsverfahren am nächsten IFLA-Kongress im Sommer 2023 eröffnet werden. Ende 2023 soll der stabile Entwurf an die entsprechenden IFLA-Gremien weitergeleitet werden. Eine Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2024 geplant.
      Der nächste IFLA WLIC 2023 findet vom 21. bis 25. August in Rotterdam in den Niederlanden statt.
 

Workshop KI und DH in Bibliotheken

Im Rahmen des Netzwerks maschinelle Verfahren in der Erschließung hat am 3. und 4. November 2022 ein Workshop stattgefunden, der den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Methoden der Digital Humanities (DH) in Bibliotheken zum Schwerpunkt hatte. Teilnehmende aus der Staatsbibliothek zu Berlin, der Bayerischen Staatsbibliothek, der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Deutschen Nationalbibliothek tauschten sich auf Arbeitsebene über Projekte und Erfahrungen aus. Nach mehreren Online-Konferenzen war nun wieder ein persönlicher Austausch in der Deutschen Nationalbibliothek am Standort Frankfurt am Main möglich.
Der diesjährige Workshop beschäftigte sich mit Themen, die im Rahmen der maschinellen Aufbereitung und Analyse von Texten oder Bildern zu bearbeiten sind. Die beteiligten Bibliotheken arbeiten an ähnlichen Aufgaben und haben sich auf eine vertiefte Zusammenarbeit verständigt. Vorgestellt wurden Methoden und Services, die in den Bibliotheken entwickelt, evaluiert oder genutzt werden, um die inhaltlichen Konzepte von Texten oder Bildern maschinell zu erfassen, sie thematisch richtig zu klassifizieren oder Ähnlichkeiten zu erkennen. Vielfach kommen Open Source-Entwicklungen zum Einsatz, teils werden auch Dienste kommerzieller Anbieter erprobt. Einige der Algorithmen erfordern enorme Rechenleistungen, so dass auch die Zusammenarbeit mit Hochleistungsrechenzentren in Betracht gezogen wird. Im Forschungsprojekt „Automatisches Erschließungssystem – Inhaltliche Erschließung von Publikationen mit KI" will die Deutsche Nationalbibliothek verschiedene methodische Ansätze systematisch evaluieren. Dafür wird ein professionelles Datenmanagement benötigt. Hinzu kommen neuartige rechtliche Fragen, die im Zusammenhang mit Open Source-Entwicklungen und kooperativ organisierten Forschungsarbeiten zu klären sind. Und nicht zuletzt sind die zentralen Fragen der Qualität zu nennen, die alle Institutionen intensiv beschäftigen. Wann sind die Ergebnisse der maschinellen Verfahren gut genug und wie kann Qualität gemessen werden?
Der Workshop hat vielfältige Impulse für die weitere Arbeit geliefert. Das schließt auch die direkte Zusammenarbeit der Bibliotheken bei ähnlichen Aufgaben und den Austausch nützlicher Softwaretools sowie deren gemeinsame Weiterentwicklung mit ein. Die Beiträge des Workshops sind im Wiki des Netzwerks öffentlich zugänglich.

 

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Dieser Newsletter ist ein kostenloser Service der Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek. Er wird ausschließlich an Interessenten versandt, die sich zuvor auf unserer Webseite angemeldet haben.

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Bildnachweis: Alle Fotos wurden, soweit nicht anders angegeben, von Stephan Jockel, Deutsche Nationalbibliothek, erstellt.