Navigation und Service

29. März bis 01. April 2024

Die Deutsche Nationalbibliothek ist an beiden Standorten geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Freiheit – Kunst – Gemeinschaft

Tagung vom 14. bis 15. November 2019

Bauhaus-Ideen als Fragen an die Gegenwart

Eine Tagung mit Beiträgen von Ulrike Bestgen, Friedrich von Borries, Naika Foroutan, Nina Horaczek, Skadi Jennicke, Olaf Lauströer, Hans-Georg Lippert, Sylvia Lemke, Thomas Locher, Steven Schäller, Louis Volkmann, Helmut Willke, Andreas Zick.

Wenn sich Mitte November 2019 zahlreiche Museen, Galerien, Bibliotheken, Theater und Kunsthäuser in Deutschland in Hunderten von Veranstaltungen der Geschichte und dem „Erbe“ des längst mythisch überhöhten Bauhauses aus Weimar, Dessau und Berlin mal bewundernd, mal kritisch angenähert haben, werden fast alle „Messen gesungen“ sein. Dutzende neue Publikationen, zahlreiche Beiträge in Rundfunk, Film und Fernsehen, haben ihr Publikum über nahezu sämtliche Facetten der Bauhaus-Geschichte(n) informiert. Dabei dominierte ein ästhetik-, kunst-, medien- und architekturgeschichtlicher Blick auf die berühmte Kunstschule und deren Protagonisten.

Dass das frühe Bauhaus ein Nachkriegs-Kind war und erst nach der Novemberrevolution 1918 Wirklichkeit werden konnte, dass es selber politisch höchst unterschiedlich aufgeladen war und von seinen Gegnern zumeist mit politischen Argumenten bekämpft wurde, geriet im Jubiläumsjahr allerdings seltener in den Blick.

Die „Marke“ Bauhaus, das Label für alles „Moderne“, was „quadratisch, praktisch, gut“ erschien, verharmloste das Ideal einer – vom Anspruch her – weltumstürzenden Kunstpraxis zu einer kleinen Lust auf das „Andere“. Damit verblasste eine basale Intention der historischen Kunstschule und ihrer Nachfolge-Institutionen: galt es doch die Freiheit und die Individualität von Künstlern und Kunstschülern radikal zu entfalten, um am Ende zu „neuer Gemeinschaft“ zu finden.

Diesen radikal sozialutopischen Impetus des Bauhauses in den Blick zu nehmen und mit gegenwärtigen Fragen zu konfrontieren, ist das Ziel der Abschlussveranstaltung des Freistaates Sachsen zum Bauhausjahr 2019, die sich als Antidot gegen die überwiegend formalästhetische Rezeption des Bauhauses im 100. Jahr seiner Wiederkehr wendet. Im Dialog der Disziplinen und Generationen soll deutlich werden, ob „das Bauhaus“ und einzelne seiner Ideen nur zu unserem kulturellen „Erbe“ gehören oder auch Teil moderner, individueller wie sozialer „Identität“ sind (oder sein könnten).

Eine Kooperation des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek, dem Sächsischen Staatsministerium des Innern, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Justus H. Ulbricht, Dresden.

Programm

Donnerstag, 14. November 2019

10 Uhr Ankunft

10:30 Uhr Begrüßung

  • Stephanie Jacobs, Deutsche Nationalbibliothek
  • Günther Schneider, Sächsische Staatsregierung
  • Manuel Frey, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
  • Justus H. Ulbricht

11 Uhr Freiheit

  • Helmut Willke: Freiheit in Zeiten der Konfusion
  • Naika Foroutan: Die postmigrantische Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gleichheit
  • Friedrich von Borries: Politics of Design, Design of Politics – wie politisch ist Design?
  • Skadi Jennicke: Streitkultur – Dilemmata zwischen Neutralitätsgebot und kritischer Stellungnahme. Beispiele aus der Leipziger Kulturpolitik

13:30 Uhr Lunch

14:30 Uhr Kunst

  • Louis Volkmann: Bauhaus und Ostmoderne – eine Begegnung in Fotografien
  • Sylvia Lemke: Die baugebundene Kunst der DDR auf den Spuren des Bauhauses – Dresdner Beispiele
  • Olaf Lauströer: Vom ich zum wir – Künstler und Künsterinnen zwischen individueller und kollektiver Subjektivierung
  • Hans-Georg Lippert: Traditionalismus und Moderne – und dazwischen das Bauhaus

17 Uhr Snack

18 Uhr Brigo Bräugefergk und der gedrillte Dart.

Eine musikalisch-theatralische Installation des EUPHORIUM_freakestra, feat. Oliver Schwerdt, Günter Baby Sommer, Friedrich Kettlitz, Hartmut Dorschner

18:30 Uhr Meet and Greet

20 Uhr Gemeinsames Abendessen

im Restaurant Volkshaus, Karl-Liebknecht-Straße 30 (auf Selbstzahlerbasis)

Freitag, 15. November 2019

9:30 Uhr Ankunft

10 Uhr Podium: Gemeinschaft

  • Thomas Locher: Brüchige Gemeinschaften
  • Steven Schäller: Identität. Zwischen Verfassungspatriotismus und Volksgemeinschaft
  • Andreas Zick: Verlorene Mitte? Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft
  • Nina Horaczek
  • Ulrike Bestgen: : Bruchlinien innerhalb einer verschworenen Gemeinschaft

12 Uhr Lunch

13 Uhr Ende

Letzte Änderung: 14.11.2019
Kurz-URL: https://www.dnb.de/bauhaus
Kontakt: dbsm-info@dnb.de

nach oben