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Gedenktafel für Jan Tschichold, Schorlemmer Straße 8

Jan Tschichold als junger Mann Familie Tschichold, urheberrechtlich geschützt

Fast 90 Jahre nachdem Jan Tschichold (1902–1974), einer der wichtigsten Typografen, Plakatdesigner und Buchgestalter des 20. Jahrhunderts, im Herbst 1933 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz fliehen musste, widmete die Stadt Leipzig einem ihrer großen Söhne eine Gedenktafel. In Kooperation mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum wurde für die Tafel das Haus in der Schorlemmerstr. 8 in Leipzig-Gohlis ausgewählt, in dem der Gestalter zwischen 1922 und 1924 wohnte. Mit Anfang zwanzig ersann er dort die „Neue Typographie“, die ihn schließlich weit über Leipzig hinaus bekannt und zum Vordenker der funktionalen Schriftgestaltung des Bauhauses machte.

Tschicholds umfangreichen Nachlass übernahm das Deutsche Buch- und Schriftmuseum 2015 als Schenkung. Er umfasst ca. 40.000 Blatt: von den ersten kalligrafischen Versuchen des Schülers über Entwürfe zur „Neuen Typographie“ bis hin zu seinen späten Arbeiten zur asiatischen Druckkunst. 2019 war eine Auswahl in der Ausstellung „Jan Tschichold – Ein Jahrhunderttypograf?“ zu sehen.

Für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum ist der Bestand großzügige Gabe und kulturelle Verpflichtung zugleich. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt wird der international gefragte Bestand daher bis 2021 im Netz verfügbar gemacht.

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Gedenktafel zu Ehren von Jan Tschichold. Auf der Tafel steht: In diesem Haus wohnte von 1922 bis 1924 der deutsch-schweizerische Typograph, Schrift-, Plakat- und Buchgestalter Jan Tschichold (1902 Leipzig–1974 Locarno). DNB, Claudia Seeber

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Gedenktafel zu Ehren von Jan Tschichold.

Letzte Änderung: 20.07.2021
Kurz-URL: https://www.dnb.de/tschichold

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