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29. März bis 01. April 2024

Die Deutsche Nationalbibliothek ist an beiden Standorten geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin

Auf der Schwarzweißfotografie ist Erika Mann im Alter von 43 Jahren zu sehen. Sie schaut zur linken Seite und hält zwischen den Fingern der linken Hand eine Zigarette Foto: Florence Homolka, Quelle: Münchner Stadtbibliothek/Monacensia

9. Oktober 2020 bis 10. Juli 2021 // Wechselausstellung

Die Ausstellung „Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin - Politische Rednerin“ erzählt vom Leben und Werk Erika Manns (1905–1969) und rückt ihr konsequentes Eintreten für Freiheit und Demokratie in den Mittelpunkt.

Erika Mann gehörte der „tänzerischen Generation“ der Zwanziger Jahre an, verkörperte die neue Frau, schrieb launige Feuilletons für die Zeitung, liebte Theaterskandale, durchquerte ganz Europa mit dem Auto und genoss das Leben als Tochter aus berühmtem Hause in vollen Zügen. Der heraufziehende Nationalsozialismus öffnete ihr politisch die Augen. Fortan sah Erika Mann ihre selbst gestellte Aufgabe in der politischen Aufklärung und fürchtete keine Konflikte. Mit ihrem Kabarett „Die Pfeffermühle“ feierte sie im Januar 1933 in München große Erfolge. Weit über München hinaus verbreitete sich der Ruhm des Kabaretts, das im März 1933 ins Exil gezwungen wurde und im Oktober in Zürich wieder öffnete. Der kabarettistische Kampf gegen Hitler konnte in vielen deutschsprachigen Ländern trotz Saalschlachten, Auftrittsverboten und Überwachung durch die Behörden bis 1936 fortgesetzt werden. Dann zwang sie die politische Weltlage zur Emigration in die USA. Als politische Rednerin, Buchautorin und Kriegskorrespondentin startete Erika Mann hier eine zweite Karriere. Aber das Ende des Krieges brachte das Aus für eine politische Journalistin, die den Kalten Krieg früh und scharf kritisierte. Auch als Nachlassverwalterin und Herausgeberin der Werke von Thomas und Klaus Mann verfolgte sie das Weltgeschehen leidenschaftlich.

Die Schau ist eine Übernahme aus der Monacensia im Hildebrandhaus, wo auch der umfangreiche literarische Nachlass von Erika Mann aufbewahrt wird. Der überwiegende Teil der gezeigten Exponate, darunter biografische Dokumente, Briefe, Manuskripte, Fotografien sowie Filmaufnahmen und Originaltöne, stammt von dort.

Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Frido Mann wird kuratiert von Prof. Dr. Irmela von der Lühe. Gestalterisch umgesetzt und auf die Räume des Frankfurter Wechselausstellungsbereichs adaptiert wurde sie vom Münchner Kreativstudio Büro Alba.

Ergänzend zur Ausstellung vor Ort ist eine virtuelle Sonderausstellung über Erika Mann auf der Plattform „Künste im Exil“ zu finden.

Zur virtuellen Ausstellung

Zur Pressemitteilung

Videogalerie: Ausstellungseröffnung

Am 8. Oktober 2020 wurde die Ausstellung „Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin - Politische Rednerin“ eröffnet. Mit dabei waren die Kuratorin Prof. Dr. Irmela von der Lühe, Prof. Dr. Frido Mann, Schirmherr der Ausstellung und Neffe Erika Manns, und der Musiker Vassily Dück.
Einblicke in das Eröffnungsprogramm, das pandemiebedingt nur von einer kleinen Zahl von Gästen begleitet wurde, geben die Aufzeichnungen des Abends:

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Vortrag von Prof. Dr. Frido Mann „Democracy will win!
„Aber auch die hiesigen Demokratien sind alles andere als gesichert. Sie sind ebenfalls in ihrer Gefährlichkeit nicht zu unterschätzenden populistisch nationalistischen und rassistischen Angriffen ausgesetzt.“
Begrüßung: Frank Scholze, Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek
Laufzeit ca. 15 Minuten

Begleitprogramm

Vermittlungsangebot

Begleitend zur Ausstellung bietet das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 für Schüler*innen der 10. Klasse und der Sekundarstufe II eine Online-Tour an. Das Angebot „Erika Mann online entdecken“ lädt dazu ein, Erika Mann als mutige und hartnäckige Kämpferin für Freiheit und Demokratie kennenzulernen.

Letzte Änderung: 11.02.2022
Kurz-URL: https://www.dnb.de/erikamann

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