Ratatouille. Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig 2025 für Anna Haifisch
Bild: Anna Haifisch
Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig
17. Juni 2025 bis 30. Januar 2026
Der Gutenbergpreis der Stadt Leipzig wird im Jahr 2025 an die Leipziger Zeichnerin und Künstlerin Anna Haifisch verliehen.
„Ich bin so schrecklich uninspiriert“ lässt Anna Haifisch (*1986) ihre Künstlerfigur über sich sagen. Doch davon kann bei der viel umworbenen Leipziger Comiczeichnerin keine Rede sein. 1986 in Leipzig geboren zählt sie zu den „Stars der deutschen alternativen Comicszene“ (Karoline Bofinger). Nach ihrem Studium des Grafikdesigns und der Buchkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig folgte ein Meisterschülerstudium bei Thomas M. Müller. Sie war im Jahr 2013 Mitgründerin des Comicfestivals „The Millionaires Club“, das dem Comic in Leipzig eine internationale Bühne bot.
Im Herbst 2015 veröffentlichte sie ihren Webcomic „The Artist“ bei Vice.com; dies verhalf ihr zum internationalen Durchbruch. Zeitgleich erschien ihr erstes Buch „Von Spatz“ bei Rotopolpress. 2020 beauftragte das New Yorker Museum of Modern Art Anna Haifisch als Comiczeichnerin für die Serie „Drawn to MoMA“. Auch für den Guardian, die ZEIT und Le monde diplomatique zeichnet Anna Haifisch. 2023 zeigte das Musée Tomi Ungerer, Centre international d’illustration in Straßburg eine vielbeachtete Ausstellung mit Zeichnungen von Anna Haifisch, 2024 stellte sie im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe aus.
Die Arbeiten von Anna Haifisch zeichnen sich durch ein breites Spektrum an Medien und Formaten aus: Neben Comics, Illustrationen und freien Druckgrafiken umfasst ihr Werk auch Plakate. Ihre besondere Vorliebe gilt aber dem Medium Buch: „Ich denke beim Zeichnen immer in Doppelseiten!“. Haifischs Bilderfindungen kombinieren „amerikanische Faszination mit europäischem Witz“ (Andreas Platthaus) und zeichnen sich durch eine klare Linienführung und Farbgebung sowie den Einsatz der Tuschfeder aus. Sie verwebt melancholische und humorvolle Elemente und greift sowohl aktuelle gesellschaftliche Themen, als auch Szenen aus dem Lebensalltag auf. Ihre bekannteste Figur, „The Artist“, reflektiert auf ironische Weise die Herausforderungen des Künstlerdaseins in einer von politischer Spaltung, Alltagssorgen und skurrilen Begegnungen geprägten Existenz.
Mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig werden seit 1959 im Gedenken an Johannes Gutenberg Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt, die sich laut Satzung „durch hervorragende, beispielgebende Leistungen um die Förderung der Buchkunst verdient machen“. Seit 1993 wird er im jährlichen Wechsel mit dem gleichnamigen Preis der Stadt Mainz verliehen. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum ist Mitglied der Jury. Gewürdigt werden besondere künstlerische, technische oder wissenschaftliche Leistungen der Bereiche Typografie, Buchillustration, Buchkunstedition, Buchherstellung sowie Verdienste bei der Verbreitung des freien Wortes. Anna Haifisch ist die erste Comiczeichnerin, die den Gutenberg-Preis erhält.
Die Stadt Leipzig verleiht ihr den Gutenberg-Preis im Themenjahr 2025, das unter dem Motto „Mehr als (eine) Geschichte“ die Buchstadt Leipzig in den Fokus rückt. Sie würdigt damit nicht nur die außergewöhnliche künstlerische Qualität ihrer Arbeiten, sondern auch Anna Haifischs Rolle als internationale Botschafterin für die Stadt.
Im Podcast „Augenrausch“ des Deutschen Buch- und Schriftmuseums ist Anna Haifisch übrigens in Folge 5 zu Gast. Hier reinhören.
Informationen für Ihren Besuch
Öffnungszeiten und Eintritt
Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
Donnerstag 10–20 Uhr
an Feiertagen 10–18 Uhr (außer 24.-26. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar)
Montag geschlossen
Eintritt frei
Barrierefreiheit
Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich.
Adresse und Anfahrt
Deutsche Nationalbibliothek
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig
Anfahrtsbeschreibung
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
1 / Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit dem Zug
Vom Hauptbahnhof mit den S-Bahnen S1 Richtung Riesa, S2 Richtung Markkleeberg-Gaschwitz, S3 Richtung Stötteritz oder S5/S5X Richtung Zwickau. Fahrzeit etwa 7 Minuten bis zur Haltestelle „Leipzig MDR“ . Ausgang Semmelweisstraße, dann rechts 800 m bis zur Kreuzung Straße des 18. Oktober.
Oder vom Hauptbahnhof (Vorplatz) mit der Straßenbahnlinie 16, Gleis 2, Richtung Lößnig bis zur Haltestelle „Deutsche Nationalbibliothek“. Fahrzeit etwa 11 Minuten.
Mit dem Flugzeug
Vom Flughafen Leipzig/Halle mit der S-Bahn S5/S5X Richtung Zwickau. Fahrtzeit etwa 30 Minuten bis zur Haltestelle „Leipzig MDR“. Ausgang Semmelweisstraße, dann rechts 400 m bis zur Kreuzung Straße des 18. Oktober.
2 / Mit dem Fahrrad
In Leipzig ist die Deutsche Nationalbibliothek sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Sowohl über die Straße des 18. Oktobers, über die Semmelweißstraße, als auch über die Philipp-Rosenthal-Straße ist die DNB über Fahrradwege zu erreichen. Vor dem Haupteingang der DNB verläuft eine Fahrradstraße. Entlang dieser und am Haupteingang des Deutschen Buch- und Schriftmuseums stehen zahlreiche Abstellmöglichkeiten zur Verfügung. Die Fahrradständer vor dem Museum sind überdacht.
Zusätzlich zur Fahrradstraße erreichen Sie die Abstellmöglichkeiten über einen Durchgang von der Kreuzung Semmelweißstraße/Philipp-Rosenthal-Straße aus über den Turmhof der DNB.
3 / Mit dem Pkw
Von Norden kommend
A9 bis Schkeuditzer Kreuz, dort auf die A14 Richtung Dresden bis Ausfahrt Leipzig-Mitte; weiter auf der B2 Richtung Leipzig-Mitte bis zur Kreuzung Prager Straße/Semmelweisstrasse (Ausschilderung Deutsche Nationalbibliothek).
Aus Süden und Osten kommend
A9 beziehungsweise A14, wechseln auf die A38 bis Ausfahrt Leipzig-Süd; weiter auf der B2 bis zur Ausfahrt Südvorstadt; rechts auf die Kurt-Eisner-Straße bis zur Deutschen Nationalbibliothek.
4 / Barrierefreiheit
Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig verfügt über Behindertenparkplätze direkt vor dem Gebäude. Der Eingang für behinderte Benutzerinnen und Benutzer ist ausgewiesen. Die Lesesäle sowie die Cafeteria können über Aufzüge erreicht werden.
Letzte Änderung:
15.05.2025
Kurz-URL:
https://www.dnb.de/gutenbergpreis2025